„Europas Unternehmenslenker sehen die EU ganz klar am Scheideweg. Die Wirtschaftselite blickt jedoch strategisch über den Tellerrand des aktuellen, fundamentalen Wandels hinaus und erkennt in der längerfristigen Perspektive sehr wohl Chancen und Wachstumspotenzial für das eigene Unternehmen“, meint Klaus Hölbling, Partner und Geschäftsführer von Booz & Company in Österreich.
Besorgnis über Verwässerungspolitik der Europäischen Zentralbank
Fast einhellig fordern die Top-Entscheider der Konzerne allerdings von den EU-Politikern eine wesentlich straffere Geld-, Budget- und Industriepolitik. Top-Manager erwarten eine harte sowie deutlich konsistentere Politik statt des anlassbezogenen Aktionismus der letzten Monate. Insbesondere wird die Verwässerung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Besorgnis gesehen.
Die wirtschaftliche Erholung der Eurozone hänge maßgeblich davon ab, die richtige Balance zwischen Wachstumsimpulsen und Budgetkontrolle zu finden und gleichzeitig die dringend notwendigen Investitionen in Bildung und F&E nicht zu vernachlässigen. Eine breite Mehrheit (85 Prozent) in den europäischen Führungsetagen glaubt, dass die EU bei ihren Mitgliedsstaaten niedrigere sowie nachhaltige Verschuldungsgrenzen einziehen sollte. Nur so könne Europa langfristig auf den Wachstumspfad zurückkehren und sich im globalen Wettbewerb gegenüber aufstrebenden Wirtschaftsmächten wie China und Indien behaupten.