Private Haushalte investierten im ersten Halbjahr 2010 weniger in Finanzanlagen und wählten überdies verstärkt Alternativen zu Bankprodukten. Dazu zählten insbesondere Bargeld, Anleihen und Lebensversicherungen.
Unter dem Eindruck eines nach wie vor geringen Zinsniveaus und sich erholender Aktienkurse waren im ersten Halbjahr 2010 folgende Tendenzen erkennbar: Zum Einen haben private Haushalte ihre Ersparnisbildung gedämpft, um den Konsum stabil zu halten: Die Sparquote fiel von 11,1Prozent im Jahr 2009 auf 9,6 Prozent im ersten Halbjahr 2010. Zum Anderen fiel – Hand in Hand mit dem geringeren Sparen – die Finanzvermögensbildung schwächer und je Quartal sehr selektiv aus, so Direktor Andreas Ittner von der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Private Haushalte veranlagten im ersten Halbjahr 2010 5,7 Milliarden Euro (das sind 114 Euro im Durchschnitt pro Monat für jeden Österreicher). Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 9,6 Milliarden Euro gewesen.
Wie der Direktor der Hauptabteilung Statistik Johannes Turner aufzeigt, waren die konstanten Faktoren im Vermögensaufbau die Ausweitung der Bargeldhaltung (+ 610 Millionen Euro ) sowie eine langfristig orientierte Erhöhung der Lebensversicherungs- und Pensionskassenansprüche (2,1 Milliarden Euro).