Ein differenziertes Bild zeigt sich bei den übrigen Finanzveranlagungen: Private Haushalte nahmen insbesondere im ersten Quartal 2010 große Umschichtungen in ihren Portefeuilles vor. Bankeinlagen wurden in diesem Zusammenhang in den ersten drei Monaten per saldo um eine Milliarde Euro stark abgebaut. Diese Entwicklung beeinflusste auch den Halbjahreswert massiv, denn der Anteil der neu veranlagten Bankeinlagen an der Geldvermögensbildung lag mit 900 Millionen Euro bei nur 16 Prozent.
Ebenfalls sehr unterschiedlich war das Kaufverhalten bei Wertpapieren im ersten Halbjahr: Während im ersten Quartal 2010 Anleihen, Aktien und Investmentzertifikate netto um 1,3 Milliarden Euro gekauft wurden, fanden im zweiten Quartal minimale Verkäufe statt. Getrieben wurde diese gegenläufige Bewegung durch Bankanleihen und Investmentzertifikate.
Insgesamt bedeutet dies für Banken als traditionell erste Adresse im Vermögensaufbau der privaten Haushalte, dass sie seit 2009 weniger der neu veranlagten Finanzmittel an sich ziehen konnten. Im ersten Halbjahr wurden nur mehr 10,0 Prozent der gesamten 5,7 Milliarden Euro in Bankprodukte (Einlagen, Anleihen und Aktien) investiert.
Das Finanzvermögen der privaten Haushalte stieg im ersten Semester nicht nur durch Neuveranlagungen, sondern auch durch positive Kursentwicklungen auf den Kapitalmärkten um 1,4 Milliarden Euro. Insgesamt erhöhte sich das Vermögen zwischen Dezember 2009 und Juni 2010 um 7,1 Milliarden Euro auf 447 Milliarden Euro (+ 1,6 Prozent). Davon entfielen 34 Prozent auf Spareinlagen einschließlich Bauspareinlagen. Letztere entwickelten sich allerdings in den vergangenen Jahren weit weniger „dynamisch“ als die sonstigen Spareinlagen.