Widerstand wird zur Unterstützung
Der Goldpreis ist im Herbst letzten Jahres aus einer knapp 18-monatigen Konsolidierungs-
phase ausgebrochen. Die kritische USD 1.000-Marke wurde vier mal erfolglos getestet, anschließend erfolgte der impulsive Ausbruch. Nach der charttechnischen Grundregel dürfte die USD 1.000 eine massive Unterstützung darstellen. Auch die Marke von USD 1.150 stellt eine feste Unterstützung dar. Während der Korrektur hat sich eine inverse Schulter-Kopf-Schulter Formation ausgebildet, deren Kursziel vorerst bei USD 1.300 liegt. Die Indikatoren (MACD und RSI) zeigen Konvergenz, sprich, sie bestätigen die Validität des Aufwärtstrends.
Die Tatsache, dass Gold während auch schwacher saisonaler Phasen so stark performt, stimmt zuversichtlich. Insofern dürfte – was wir aktuell auch erleben - die saisonal positivste Phase ab September eine Phase mit deutlich höherem Momentum einläuten. Die finale „blow-off“ Phase mit parabolischen Steigerungen steht jedenfalls noch bevor.
Im Elliott Wave Terminus spricht man von einer „5th wave extension“, die im Rohstoffbereich oft stattfindet. Aus Sentiment-Gesichtspunkten ist diese Phase geprägt von überbordendem Optimismus und „this time it’s different“ Mentalität. Im Zuge dieser abschließenden Trendphase erwarten wir, dass unser Kursziel von USD 2.300 erreicht wird – vorerst.
„Currencies don’t float, they just sink at different rates“ - Clyde Harrison
Der Aufwärtstrend beim Gold ist auf allen Zeitebenen intakt. Zudem ist der Trend in praktisch allen Papiergeldwährungen rund um den Globus intakt - von US-Dollar, Schweizer Franken, Chinesischem Yuan, Indischer Rupie, Britischem Pfund, Euro sowie Australischem Dollar im Vergleich zu Gold. Erst wenn hier erste Divergenzen einsetzen, wäre es Zeit das Bullenszenario zu überdenken.
Ausgeprägte Saisonalität
Dass Gold eine ausgeprägte Saisonalität besitzt, ist hinlänglich bekannt. Traditionell ist Juni ein guter Kauf-Zeitpunkt. In der 2. Jahreshälfte ist das Aufwärts-Momentum klar am höchsten. September ist traditionell der stärkste Monat. Ausschlaggebend dafür sind die Wedding-Season bzw. das Diwali Fest in Indien. Auch Ramadan, die vorweihnachtlichen Schmuckkäufe sowie der chinesische Nationalfeiertag und das Neujahrs-Fest spielen eine große Rolle. Zudem ist die Saisonalität kein Geheimnis mehr und insofern verstärkt sich die Entwicklung als „selffulfilling prophecy“.