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Staatsschuldenkrise
 
05.11.2011

Staatsschuldenkrise "Banken, die gezockt haben, fallen lassen"

Von Erwin J. Frasl
Die Staatschuldenkrise in Europa sorgt laufend für Aufregung unter Anlegern, Steuerzahler, Politikern und Banken. Dazu die Einschätzung des prominenten Unternehmers Richard Lugner.
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Baumeister Ing. Richard Lugner wurde selbst "zu Spekulationen überredet"

Biallo.at: Banken bzw. Bankmanager werden zunehmend kritisch beurteilt. Wie beurteilen Sie die Rolle der Banken bzw. von Bankmanagern?

Richard Lugner: Grundsätzlich positiv. Jene Banken, die gezockt haben, sollte man aber fallen lassen.

Biallo.at: Wer trägt aus Ihrer Sicht die Hauptverantwortung für die Krise in der Europäischen Union, insbesondere in der Eurozone – die Politiker, die Banken oder die internationalen Rating-Agenturen?

Lugner: Die Politiker sollten Spekulationen mit Leerverkäufen nicht zulassen. Etwas zu verkaufen, was man nicht hat, ist Betrug.

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Biallo.at: Was sollten die Politiker in Österreich bzw. in der Europäischen Union oder auf der Ebene der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer tun, um Auswüchse des Finanzsystem zu verhindern?

Lugner: Leerverkäufe etc. strafrechtlich verfolgen.

Biallo.at: Wie sind Ihre persönlichen Erfahrungen mit Banken oder anderen Finanzdienstleistern?

Lugner: Ich wurde auch zu Spekulationen überredet.

Biallo.at: Wird es der EU-Politik gelingen, die Finanzlobby wie andere Bereiche der Wirtschaft einer parlamentarischen Kontrolle zu unterziehen oder wird die Finanzlobby auch in der Europäischen Union mächtiger als Politiker bleiben?

Lugner: Wenn man Euro-Kriterien, bzw. Verstöße dagegen nicht ahndet, Leerverkaufsspekulationen nicht verbietet bzw. bestraft, werden die Politiker machtlos bleiben.

 Biallo.at: Was halten Sie von neuen Bewegungen, die gegen die Macht der Banken und Finanzdienstleister demonstrieren, wie etwa "Occupy Wall Street"?

Lugner: Ich bin für Verhandlungen statt Demonstrationen.

Ing. Richard Lugner

1955 maturierte Richard Lugner in der Bundesgewerbeschule Wien-Schellinggasse Hochbau. 1962 erhielt er die Baumeisterkonzession und engagierte noch im ersten Jahr zwei Arbeiter und zwei Angestellte in seinem eigenen Unternehmen. Lugner spezialisierte sich auf die Renovierung von Altbauten und die Errichtung von Tankstellen. In den auftragsschwachen Jahren weitete er seine Bautätigkeit auf Bürohäuser mit angeschlossenen Tiefgaragen aus. Für Aufsehen sorgten der Bau der Wiener Moschee und die Renovierung des Stadttempels der jüdischen Kultusgemeinde Wien. 1990 wurde mit Dagmar Koller im September die Lugner-City eröffnet, damals das siebentgrößte Einkaufszentrum in Österreich. Seit 1999 zog er sich sukzessive aus dem operativen Baugeschäft zurück und übergab das Bauunternehmen an seine Söhne.  1998 kandidierte Lugner bei der Bundespräsidentenwahl und wurde mit 9,9 Prozent der Wählerstimmen vierter von fünf Kandidaten. Bei der Nationalratswahl 1999 erhielt er mit „Die Unabhängigen“ 1,02 Prozent der Stimmen. Seit 2005 strahlt der österreichische Privatsender ATV die Reality-Soap Die Lugners nach dem Vorbild der US-Serie The Osbournes aus. Als Begleitung für seinen jährlichen Wiener Opernballbesuch engagiert Lugner seit 1991 jeweils einen prominenten Gast,  nimmt diesen in seine Loge mit und sorgt damit jährlich für gesellschaftliches Aufsehen.
 

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