Aufgrund der derzeitigen globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten – insbesondere rund um Japan, den Ölpreis und die Verschuldungskrise in der Eurozone – spricht einiges dafür, daß die Goldhausse noch eine Zeit lang anhält. Die politische Krise im arabischen Raum spricht ebenfalls für den „sicheren Hafen“ Gold. Die bereits skizzierten fundamentalen Preistreiber – allen voran der Wunsch institutioneller und privater Investoren nach Portfoliodiversifikation – aber auch die wachsende Nachfrage aus den Emerging Markets, schützen hingegen vor einem drastischen Preisverfall.
Widerstandslinien bei 1.430 US-Dollar bzw. 1.350 US-Dollar
Dafür spricht auch die technische Analyse, die wesentliche Widerstandslinien bei 1.430 US-Dollar bzw. 1.350 US-Dollar identifiziert. Steigende Rohstoffpreise entwickeln im Umfeld niedriger bzw. negativer realer Zinsen zusätzlich Eigendynamik nach oben. Ein deutlicher Preisverfall noch vor Jahresmitte erscheint daher unwahrscheinlich, kurzfristig besteht sogar noch moderates Aufwärtspotential. Allerdings nehmen die Risiken auf Sicht des zweiten Halbjahrs 2011 zu. Sollte sich dann eine Abkehr von niedrigen Leitzinsen durch die US-Notenbank abzeichnen, wäre eine deutliche Korrektur zu erwarten. Ebenso – wenn auch vom Ausmaß her vergleichsweise geringer – für eine Korrektur spricht eine deutliche Belebung der globalen Konjunktur. Paradoxer Weise stellen also ein konjunkturelle Aufschwung und Zinssteigerungen die Hauptrisiken für die derzeitige Goldhausse dar.