Nicht, dass Unfälle bei der Ausübung von Extremsportarten häufiger sind als sonst. Der Unterschied ist, dass die gesundheitlichen Folgen leider oft gravierender sind, als bei anderen Freizeitsportarten.
Während die staatliche Unfallversicherung der AUVA fast ausschließlich Bereiche, die das Arbeitsleben und die Wege zu oder von der Arbeit betreffen, reguliert, passiert jedoch der überwiegende Teil aller Unfälle in der Freizeit. Eine zusätzliche private Unfallversicherung bietet hier Schutz.
Tipps von Profis
„Im Kern bietet eine Unfallversicherung eine Kapitalleistung als Vorsorge für die wirtschaftlichen Folgen einer unfallbedingten Invalidität“, erklärt Helmut Mojesick, Geschäftsführer der Versicherungsmaklerkanzlei K&L und gerichtlich beeideter Sachverständiger.
Darüber hinaus bestehen zahlreiche weitere Unfall-Zusatzdeckungen wie Unfallkosten, Bergungskosten, Rückhol- und Assistanceleistungen sowie die Unfall-Rentenversicherung.
Doch viele Versicherungen weigern sich das Risiko Extremsportarten abzudecken. Zudem ist der Versicherungsdschungel in diesem Bereich besonders dicht, denn die Unterschiede in der Annahmepolitik und Versicherbarkeit einzelner Trend- und Risikosportarten nahezu unüberschaubar ist. Gut beraten ist, wer einen Spezialisten beauftragt, der auf die Bedingungen und die korrekte Beantragung achtet.
Alle Sportarten angeben
Mojesick, der sich auf die Absicherung von Personenrisiken spezialisiert hat, rät bei der Beantragung alle Sportarten die ausgeübt werden – wenn auch nur gelegentlich – anzugeben: „Wenn der Versicherer nicht widerspricht, so haben Sie Deckung.“
Die Uniqa etwa deckt eine Vielzahl an Extremsportarten ab, teilt die verschiedenen Sportarten aber nach Risikogruppen ein, wonach sich Zuschläge in der Prämie ergeben. Dies ist ebenso bei der Merkur, die zusätzlich den Zusatzbaustein „Sport Aktiv Plus“ empfiehlt, dessen Monatsprämie sich auf 5,92 Euro beläuft. Die Zürich hingegen prüft jeden Einzelantrag individuell und kann vorab keine Auskunft über die Versicherbarkeit von Risikosportarten geben. Dass es auf das Kleingedruckte ankommt, zeigt auch die Generali, die einige Einschränkungen anführt. Hier ist etwa das Tauchrisiko mitversichert, jedoch nicht bei Vorliegen eines außergewöhnlich großen Risikos.
Prämie sparen
„Für eine Basissumme von 100.000 Euro sollten Sie eine Jahresprämie von rund 150 Euro einkalkulieren“, gibt Mojesick, der ab Herbst Obmann der Wiener Versicherungsmakler ist, einen Richtwert. Sein Spar-Tipp: „Einige österreichische Versicherer unterscheiden in der Prämienhöhe zwischen Männern und Frauen. Hier besteht für die weibliche Bevölkerung enormes Einsparungspotenzial von bis zu 40 Prozent. Dies gilt aber nur mehr bis 18. Dezember 2012.“ Dann tritt nämlich eine Verordnung der Europäischen Union in Kraft, wonach die Versicherungsprämien gegendert werden müssen.
Versicherungen | Generali | Merkur | Nürnberger | Uniqa | Muki |
Sportart | versicherbar | versicherbar | versicherbar | versicherbar | versicherbar |
Klettern bis Stufe IV | ja | ja | ja | ja | ja |
Klettern bis Stufe VII | ja | nein | ja | ja | nein |
American Football | ja | ja | ja | ja | nein |
Wasserkiten | ja | ja | ja | ja | nein |
Wasserskifahren | ja | ja | ja | ja | ja |
Wakeboarden | ja | ja | ja | kA | nein |
Canyoning | nein | ja | nein | ja | nein |
Reiten | ja | ja | ja | ja | ja |
Springreiten | ja | ja | ja | kA | nein |
Slackline | ja | kA | nein | kA | nein |
Kampfsportarten | nein | ja | Anfrage | ja | nein |
Mountainbiken Downhill | ja | nein | nein | ja | nein |
Tauchen bis 20 m | ja | ja | ja | ja | ja |
Tauchen bis 30 m | ja | ja | ja | ja | ja |
Tauchen bis 40 m | ja | ja | ja | ja | ja |
Tandem-Fallschirmsprung | ja | ja | nein | kA | nein |
Parasailing | ja | ja | nein | kA | nein |
Fußball bis 4. Spielklasse | ja | ja | ja | ja | nein |
Fußball bis 3. Spielklasse | nein | ja | ja | ja | nein |
Quelle: Unternehmensangaben | |||||
Angaben ohne Gewähr |