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VKI-Klage gegen AWD
 
12.03.2009

VKI-Klage gegen AWD Konsumentenschützer sammeln 6500 Beschwerden

Von Marcus Preu und Erwin J. Frasl
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat seine Sammelaktion von Beschwerden über den AWD wegen Vermittlung der im Kurs abgestürzten Immofinanz- und Immoeast-Aktien nun abgeschlossen. Insgesamt sind rund 6.500 Beschwerden über AWD-Beratungen beim VKI eingelangt . Die Schadenssumme beträgt damit über 65 Millionen Euro.
"Wenn man die Beschwerden auswertet, bekommt man den Eindruck, dass der AWD weniger die Finanzen seiner Kunden optimiert hat, als einfach Aktien an ein konservatives und sicherheitsbewusstes Publikum zu verhökern", zieht Dr. Peter Kolba, Leiter des Bereiches Recht im Verein für Konsumenteninformation, eine erste Bilanz zu den Beschwerden.
Bankprodukte wie Sparbücher oder auch Bausparverträge wurden schlechtgeredet, die Immo-Aktien als Alternative ("So sicher wie ein Sparbuch") angeboten. Auf eine Streuung des Vermögens wurde in vielen Fällen nicht geachtet - so die Beschwerdevorwürfe im Einzelnen.

AWD soll Schaden ersetzen
Der AWD hat mit den Provisionen an den Aktienverkäufen in den letzten Jahren Millionen verdient (2007: Jahresgewinn rund 24 Mio. Euro, 2006: Jahresgewinn rund 18 Mio. Euro). Die Anleger haben wiederum zum Teil ihr gesamtes Vermögen verloren. Dabei waren auch einfache AWD-Berater häufig selbst Opfer der eigenen AWD-Werbung. "Der AWD-Konzern ist - nach unserer Überzeugung - durchaus in der Lage, den Geschädigten Schadenersatz zu leisten, wenn er nur will", gibt sich Dr. Josef Kubitschek, Geschäftsführer des Vereins für Konsumenteninformation, optimistisch.

Der AWD wolle alle Beschwerden individuell prüfen. Gleichzeitig beruft sich das Unternehmen in den Klagsfällen auf die Verjährung der Ansprüche. "Wir werden jedenfalls verhindern, dass sich der AWD durch Hinhaltetaktik in die Verjährung der Ansprüche rettet", macht Kubitschek deutlich.
Rauscher spricht von Hexenjagd
Für AWD-Österreich-Chef Kurt Rauscher ist die Aktion des Vereins für Konsumenteninformation „eine Hexenjagd". Rauscher sieht sich einer "Hetzkampagne" seitens der Konsumentenschützer ausgesetzt. Man sei das einzige Unternehmen in Österreich, gegen das der VKI in Zusammenhang mit dem Verfall bei Immofinanz-Aktien Schadenersatzansprüche prüfe. 

Der AWD argumentiert regelmäßig mit dem Kleingedruckten in den von den Kunden häufig sorglos unterzeichneten Gesprächsprotokollen. Liegt das Protokoll vor, dann lehnt der AWD Schadenersatz ab. "Daher werden die Gerichte entscheiden müssen, was schwerer wiegt: Ein ungelesenes Formblatt oder das, was im Beratungsgespräch tatsächlich gesagt oder verschwiegen wurde", sagt Kolba.
Konsumentenschützer übernehmen Inkasso

Beschwerdeführer, die an der Sammel-Aktion des VKI teilgenommen haben, erhalten in diesen Tagen - im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (BMASK) - ein Angebot zur Teilnahme an den Sammelklagen des VKI. Der weitere Verlauf ist so geplant: Die Geschädigten können ihre Schadenersatzansprüche bis spätestens 31. März 2009 dem VKI zum Inkasso abtreten. Der Verein bringt diese Ansprüche gebündelt in Sammelklagen gegen den AWD ein. "Wir befinden uns derzeit in jener Phase, in der sich die rund 6500 BeschwerdeführerInnen bis Ende März 2009 überlegen können, ob sie sich nun konkret der Sammelklage des VKI gegen den AWD anschließen wollen", sagt Dr. Peter , Rechtsexperte des Verein für Konsumenteninformation.
Das Prozesskostenrisiko wird vom deutschen Prozessfinanzierer Foris AG getragen, wodurch sich die Geschädigten ohne Kostenrisiko an der Sammelklagen-Aktion beteiligen können. Dafür ist im Erfolgsfall eine Erfolgsquote an Foris abzuführen. Diese Quote ist davon abhängig, wie rasch eine Lösung erzielt werden kann: Je schneller es eine Lösung gibt, desto mehr bleibt den Geschädigten. "Wir sind von der Flut an Beschwerden überrascht, aber ich gehe davon aus, dass wir bereits im Mai 2009 die ersten Sammelklagen bei Gericht einbringen werden", so Kolba. Klagevertreter ist der Wiener Rechtsanwalt Dr. Alexander Klauser.

Der VKI, der Prozessfinanzierer Fortis und Rechtsanwalt Dr. Alexander Klauser haben die Vorwürfe gegen den AWD auf Herz und Nieren geprüft und gehen davon aus, dass Schadenersatzansprüche bei Gericht mit hoher Aussicht auf Erfolg durchgesetzt werden können.
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