Christian Tiessen von Savedo erklärt im Biallo-Gespräch, was Sparer steuerlich bedenken müssen, wenn Sie mit Hilfe von savedo.at Geld bei der J&T Banka anlegen.
Biallo.at: Seit April 2015 können österreichische Sparer mit Hilfe von Savedo (savedo.at) 10.000 bis höchstens 100.000 Euro als Festgeld bei der Prager Bank „J & T Banka“ anlegen. Am Ende der Laufzeit erhält der Anleger sein angelegtes Kapital samt Zinsen zurück. Wird von den Zinserträgen, die Österreicher bei Banken in Tschechien erzielen, die EU-Quellensteuer einbehalten?
Christian Tiessen: Die in der Tschechischen Republik anfallende Quellensteuer für Zinserträge beträgt 15 Prozent. Diese Quellensteuer wird direkt im Ausland fällig. Als österreichischer Steuerinländer hat man jedoch die Möglichkeit, über das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen der Tschechischen Republik und Österreich diese Steuer auf 0 Prozent zu reduzieren. Benötigt wird hierzu eine Ansässigkeitsbescheinigung des örtlichen Finanzamtes. Dies ist freiwillig, aber nur so kann die Quellensteuer reduziert werden. Wird diese Möglichkeit nicht genutzt, so wird die Quellensteuer in Höhe von 15 Prozent direkt vor Auszahlung abgezogen und kann dann vom Anleger über eine Steuererklärung in der Tschechischen Republik ggf. zurückgefordert werden. Generell kann Savedo als reiner Vermittler von Finanzprodukten keine steuerliche Beratung anbieten. Hier raten wir immer dazu, sich direkt an einen Steuerberater zu wenden um die für die jeweilige persönliche Situation beste Beratung zu erhalten.
Biallo.at: In Österreich müssen Sparer von ihren Zinserträgen 25 Prozent Kapitalertragsteuer (KESt) an das Finanzamt bezahlen. Österreichische Banken ziehen die KESt gleich von den Sparzinsen ab, die sie den Sparern gutschreiben und liefern die KESt direkt an das Finanzamt ab. Müssen Sparer, die Festgeld bei der J & T Banka anlegen, die Formalitäten in Sachen KESt selbst erledigen, d.h. ihre in Tschechien erzielten Zinserträge dem Finanzamt in Österreich per Einkommensteuererklärung melden?
Christian Tiessen: Nach Fälligkeit wird die Geldanlage des Kunden inkl. Zinsen (ggf. nach Abzug der Quellensteuer) auf das Savedo-Konto bei unserer Partnerbank zurücküberwiesen und steht dort zur freien Verfügung. Die KESt wird nicht automatisch abgeführt, und der erwirtschaftete Zinsertrag muss somit in der Steuererklärung angegeben werden.
Biallo.at: Informiert die Finanzbehörde in Tschechien die österreichischen Finanzbehörden über die Zinserträge von Österreichern, die Geld bei Banken in Tschechien anlegen?
Christian Tiessen: Alle von den Finanzbehörden der EU Mitgliedsstaaten gesammelten, steuerrelevanten Daten werden zentralisiert gespeichert und innerhalb der Mitgliedsstaaten auf Anfrage ausgetauscht.
Biallo.at: Fallen bei der Geldanlage von Österreichern bei Banken in Tschechien sonstige steuerliche Kosten an?
Christian Tiessen: Nein. Auch für unsere österreichischen Kunden fallen keine Kosten an. Die Anlage erfolgt in Euro, also fällt sogar das Währungsrisiko weg