Konsumenten dürfen sich freuen: Neue Banken drängen auf Österreichs Markt und zwei davon klettern gleich aufs Zinsstockerl. Die neuen Sparzinsen sorgen für deutlich mehr Profit.
Nach der erneuten Leitzinssenkung durch die EZB bringen neue Banken am hiesigen Sparmarkt leichte Entspannung für die taumelnden Sparzinsen. So konnte der Abwärtstrend der
Austria Spar-Indizes für Tagesgeld und Festgeld nicht nur unterbrochen, sondern sogar gedreht werden. Beide Indizes legten zuletzt leicht zu. Der Sparindex für Festgeld steht jetzt wieder bei 0,58 Prozent, in der Vorwoche waren es noch 0,57 Prozent.
Moneyou sorgt für zehnfache Zinsausbeute bei Festgeld
Verantwortlich für den
neuen Schwung bei den Festgeldzinsen sind die neuen Angebote der niederländischen Direktbank Moneyou. Die Onlinetochter der Großbank ABN Amro startete zwei Testballons, die es in sich haben. Der eine ist gefüllt mit sechsmonatigem Festgeld zu 1,5 Prozent Sparzinsen, der andere mit zwölfmonatigem Festgeld zu 1,6 Prozent sparzinsen. Mit beiden Zinsangeboten kommen die Holländer damit aufs Festgeldstockel - und
scheinen im Biallo-Festgeld-Ranking ganz oben auf. Der Zinsvorsprung gegenüber der Konkurrenz ist durchaus beachtlich. Beide Verfolger, die Denizbank und die Vakifbank, zahlen mit 1,3 bzw. 1,4 Prozent Zinsen jeweils zwei Zehntel weniger.
Festgeld: Große Unterschiede in der Zinskassa
Wie groß der Zinsabstand gegenüber einer Bank ist, das nur Minizinsen für Festgeld zahlt, zeigt eine Beispielrechnung: Angenommen Sie besparen 20.000 Euro für sechs Monate bei Moneyou. Nach Ablauf der Zeit schreibt Ihnen die Bank 150 Euro Zinsen gut. Legen Sie das Geld hingegen bei der Bank Austria zu 0,15 Prozent Zinsen an, schmilzt die Zinskassa auf 15 Euro. Mit Moneyou winkt Ihnen also der zehnfache Ertrag!
Positiv: In Sachen Einlagensicherung brauchen die Holländer den Vergleich nicht zu scheuen – pro Konsument sind bis zu 100.000 Euro durch die niederländische Zentralbank garantiert.
Renault Bank Direkt überzeugt mit konstantem Tagesgeldzins
Ähnlich ist die Lage bei täglich fälligen Sparkonten, dem Tagesgeld. Auch hier sind es ausländische Banken, die das Zinsbarometer antreiber. Eine davon ist die Renault Bank direkt. Seit Mai am Markt, verblüfft die Autobank mit konstant hohen Sparzinsen beim Tagesgeld von 1,4 Prozent – obwohl der gesunkene Euro-Leitzins die Sparzinsen auf breiter Front weiter gen Süden gedrückt hat. Den gleichen Zinssatz zahlt nun auch Newcomer Moneyou. Allerdings hat das Tagesgeld der Franzosen leicht die Nase oben, denn die Renault Bank zahlt monatlich Zinsen, verzinst also den Ertrag gleich wieder mit. Moneyou schreibt zwar auch mehrmals im Jahr Zinsen gut, allerdings nur quartalsweise. Bei einer Anlage von 20.000 Euro für ein Jahr bringt die monatliche Zinszahlung der Renault Bank ein kleines Extra von knapp zwei Euro in die Zinskassa.
Riesige Renditeunterschiede bei Tagesgeld
Entscheidender als der Zinseszinseffekt ist die Zinsschau mit anderen Anbietern. Hier ist der Unterschied derart groß, dass Konsumenten, die sich nicht für einen Zinsleader entscheiden, sehr viel Geld verschenken. Wie der
Blick in unseren Tagesgeldvergleich verrät, zahlen manche Banken inzwischen weniger als ein Zehntel Prozent Zinsen aufs Tagesgeld. Am Ende steht da die Sparda Bank Wien. Die Genossenschaftsbank gibt ausf Tagesgeld aktuell nur noch 0,06 Prozent Zinsen gut. Für 20.000 Euro erhalten Sparer nach einem Jahr gerade mal 12,50 Euro an Sparzinsen ausgezahlt. Moneyou und Renault Bank direkt zahlen hingegen mit gut 281 Euro mehr als das Vierzehnfache!
Resümee: Schauen Sie über den Tellerrand in Sachen Sparzinsen.
Nur wer ausgiebig vergleicht und Neues ausprobiert, der kann erfolgreich Zinsen lukrieren!