Immerhin meinen Kritiker der Notverstaatlichung der Hypo Alpe Adria, dass damit nicht nur der Zusammenbruch der Hypo Alpe-Adria verhindert, sondern auch Raiffeisen Millionenzahlungen erspart wurden. Denn die Hypo-Landesbanken sicherten sich über einen Haftungsverbund wechselseitig ab. Und damit hätte ein Bankrott der Hypo Alpe Adria Raiffeisen als Miteigentümerin von Landes-Hypos finanziell schwer getroffen.
Das Hypo Alpe Adria-Debakel rückt so die Debatte um Macht und Einfluß von Raiffeisen in Österreich wieder ins Scheinwerferlicht. Einen wichtigen Einblick liefert dazu das „Schwarzbuch Raiffeisen“ von Lutz Holzinger und Clemens Staudiger, das im Mandelbaum-Verlag verlegt wurde.
tagesgeld-vergleich.at: Alle News zu Tages- und Festgeld in Österreich
Gegründet als Genossenschaft zur Bauern-Selbsthilfe ist Raiffeisen mittlerweile zu einem riesigen Wirtschaftsreich und zum größten privaten Arbeitgeber in Österreich geworden. Ausgehend von der Landwirtschaft ist Raiffeisen nunmehr in fast allen Wirtschaftsbereichen wie Industrie, Banken, Versicherungen, Medien und Immobilien aktiv. Das „Schwarzbuch Raiffeisen“ liefert dazu bemerkenswerte Einblicke.
Aber Raiffeisen hat noch mehr geschafft: Spitzenfunktionäre von Raiffeisen „sitzen in Parlament und Landtagen, Kammern und Ministerien, Bundes- und Landesregierungen und können Raiffeisen relevante Gesetzesvorhaben vorbereiten und beschließen. Statt Lobbyismus wird der direkte Eingriff in die Beschlussvorgänge der repräsentativen Demokratie praktiziert“, wie die Autoren des "Schwarzbuches Raiffeisen" ausführen. Und Lutz Holzinger und Clemens Staudinger beschreiben detailliert die Zusammenballung von ökonomischem und gesellschaftlichem Einfluss von Raiffeisen in Österreich.
Das "Schwarzbuch Raiffeisen" (ISBN: 978385476-622-3) von Lutz Holzinger und Clemens Staudinger ist im Verlag Mandelbaum erschienen, hat 228 Seiten und kostet 16,90 Euro.Eine Leseprobe finden Sie hier.