Im zweiten Quartal 2010 kam es ohne zinspolitische Impulse der Europäischen Zentralbank (der Leitzins blieb auf 1,00 Prozent) bei mittlerweile ansteigenden Zwischenbankzinssätzen (der Drei-Monats-Euribor stieg um 0,09 Prozentpunkte auf 0,73 Prozent) im Kundengeschäft der Banken weitgehend zu Zinssatzreduktionen, so die Daten der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB).
Österreichs Sparer als Verlierer im Euroraum
Bei neu vergebenen Einlagen an private Haushalte gab es in allen Laufzeitkategorien deutliche Zinssatzrückgänge. Dies bedeutet, dass Einleger in Österreich niedrigere Zinssätze als der Durchschnittskunde im Euroraum im Einlagenneugeschäft erhielten. Am stärksten betroffen waren Einlagen mit längeren Laufzeiten. Bei Bindungsfristen von ein bis zu zwei Jahren sanken die Zinssätze im Schnitt um 0,31 Prozentpunkte auf 1,38 Prozent (Euroraum: 2,10 Prozent) bzw. bei Fristen von über zwei Jahren um 0,20 Prozentpunkte auf 1,98 Prozent (Euroraum: 2,48 Prozent).
Sehr groß ist mittlerweile die Zinsdifferenz gegenüber dem Euroraum im kurzfristigen Bereich. Bei einer Bindungsfrist von bis zu einem Jahr lag der erhobene Durchschnittszinssatz in Österreich knapp unter der Ein-Prozent-Marke. Der entsprechende Wert für den Euroraumdurchschnitt, der sich allerdings in dieser Kategorie aus besonders breit gestreuten Einzelländerzinssätzen zusammensetzt, war mit einem Wert von 2,15 Prozent mehr als doppelt so hoch.