In den Medien werden Schlag auf Schlag neue Investoren genannt, die mit dem Verkauf der Hypo Alpe-Adria an die Bayern LB schnelles Geld machen wollten.
Immer neue Namen von Investoren werden jetzt in den österreichischen Medien genannt, die sich ergänzend zu Ex-Hypo-Chef Tilo Berlin an der Kärntner Hypo beteiligt hatten. Neben dem Präsidenten der Industriellenvereinigung Veit Sorger war auch Ex-Mayr-Melnhof-Chef Michael Gröller einer der Investoren. Kika/Leiner-Senior-Chef Dr. Herbert Koch, der bis 2004 Aufsichtsratschef der Hypo Alpe Adria war, soll zu den Investoren zählen, wie der Standard berichtet. Auch die Flick-Privatstiftung soll zu den Investoren gehört haben. Als Profiteure wurden laut Oberösterreichischen Nachrichten zudem die Unternehmerfamilien Tilly, Schmidt, Senger-Weiss und die Horten-Stiftung genannt. Die Gruppe um Berlin ist im Dezember 2006 bei der Hypo eingestiegen und erreichte im Frühjahr 2007 die Sperrminorität. Für einen Teil des Kaufpreises bekamen die Investoren einen günstigen Kredit von der Bayern LB.
Dann ging es bei dem Investment Schlag auf Schlag. Bereits im Mai 2007 veräußerte die Berlin-Gruppe das Aktienpaket an die Bayern LB mit einem kolportierten Gewinn bis zu 170 Millionen Euro. Investiert war die aus vermögenden Familien aus Deutschland und Österreich bestehende Gruppe über ein Genussschein-Modell, das ihnen im Zuge einer Jagdveranstaltung 2006 schmackhaft gemacht worden war. Um die Spekulationsfrist von einem Jahr einzuhalten und Steuern zu sparen, sollte nicht vor Jahresfrist weiterverkauft werden, so der Standard. Nicht zu den Berlin-Investoren gehörten laut Standard Fruchtsaft-Hersteller Franz Rauch, Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner und der Sanierer Erhard Grossig. Alle drei dementierten ein derartiges Engagement bei der Hypo Alpe-Adria.