Zinssätze von 0,1 oder 0,24 Prozent pro Jahr für Spargelder sorgen für sinkende Sparfreude. Es gibt aber noch Banken, die bis zu 1,4 Prozent für Tagesgeld zahlen. Aber auch die Bereitschaft, Kredite aufzunehmen ist sehr verhalten.
Das klassische Sparbuch verliert an Beliebtheit
Das zeigt die jüngste Spar- und Kreditprognose, eine quartalsweise durchgeführte Umfrage des Marktforschungsinstituts Integral im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen. Nur noch 59 Prozent der befragten Österreicherinnen und der Österreicher wollen im kommenden Jahr ihr Geld auf ein Sparbuch legen, vor einem Jahr lag der Wert noch bei 65 Prozent.
Kein Wunder, wenn man sich die Sparzinsen ansieht, die so manche Bank ihren Kunden bietet. Da liegen die Zinssätze für Tagesgeld bei so mancher Bank bei nur 0,10 Prozent pro Jahr, 0,13 Prozent oder 0,25 Prozent. Gleichzeitig hat allein die Inflation im Juni dieses Jahres alle Ersparnisse um 1,9 Prozent entwertet.
Bausparen und Pensionsvorsorge bleiben wichtig
Bausparen bleibt in der Einschätzung der Österreicherinnen und Österreicher mit 52 Prozent einigermaßen stabil, ebenso Lebensversicherungen, die vier von zehn Befragten abschließen wollen. Rund ein Drittel der befragten Österreicherinnen und Österreicher plant eine Pensionsvorsorge, Aktien wollen elf Prozent kaufen, 14 Prozent planen Fondssparen und neun Prozent Anleihekäufe. Gold ist trotz der Preiskorrektur nach wie vor für zehn Prozent der Befragten ein Anlagethema. Immobilien hingegen stehen bei 16 Prozent der befragten Österreicherinnen und Österreicher hoch im Kurs. Angesichts der niedrigen Sparzinsen sanken die Spareinlagen in Österreich seit 2012 bereits um etwa fünf Milliarden Euro, während
täglich fällige Sichteinlagen (Tagesgeld) um 14 Milliarden anstiegen.
Lieber das Geld ausgeben ...
Im Umfeld der niedrigen Sparzinsen neigen 45 Prozent der österreichischen Bevölkerung daher derzeit dazu, eher dazu, Geld auszugeben als es zu sparen. Die Europäische Zentralbank (EZB) will zwar mit ihrer Politik der extrem niedrigen Zinsen die Kreditaufnahme beleben, aber die Österreicherinnen und Österreicher bleiben hier zurückhaltend. Rund ein Drittel der Befragten plant zwar in den nächsten zwölf Monaten größere Ausgaben, aber nur 13 Prozent wollen das auch über einen Kredit finanzieren. Wenn Sie sich für einen Kredit entscheiden, dann denken Sie daran:
Unbedingt mehrere Angebote von Krediten vergleichen, damit Sie auch wirklich einen für Sie günstigen Kredit erhalten.
Mein Tipp für Sie: Bei den Kreditzinsen scheint laut Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand in der Erste Bank, aktuell der Tiefpunkt erreicht. Da der 3-Monatseuribor bereits das dritte Jahr in Folge eine Null vor dem Komma erreicht hat, rät Bosek bei Krediten zu Fixzinsvereinbarungen, um eine auf zehn oder 15 Jahre kalkulierbare Kreditrate im Haushaltsbudget einplanen zu können. Denn die Zinsen werden irgendwann wieder steigen.