Expertenmeinungen zufolge droht der Euroraum in eine Deflation zu schlittern. Erfahren Sie, weshalb gerade dann Mischfonds die Nase vorne haben.
Entwerteten sich österreichische Sparguthaben im Januar 2013 mit 2,7 Prozent, reduzierte sich deren realer Wert ein Jahr später auf 1,5 Prozent. Sehr viel deutlicher zeigt sich diese Entwicklung in der gesamten Eurozone: Die Inflationsrate im Eurowährungsraum hat sich im gleichen Zeitraum mehr als halbiert und nähert sich nun der Nulllinie an. EU-weit liegt die Teuerungsrate damit gegenwärtig bei 0,6 Prozent. Eine Deflation gerät also in greifbare Nähe. Dabei gibt es ein grundsätzliches Problem: Steigt der Wert des Geldes automatisch, macht es für Verbraucher Sinn ihr Geld zu horten. So werden Kaufabsichten in die Zukunft verschoben. Die Folge: Unternehmensumsätze gehen zurück, Firmenpleiten nehmen zu und Arbeitsplätze werden rarer.
Deflation – mit Mischfonds umgehen
Es gibt Anlageklassen, die von diesem Szenario profitieren. Dies trifft in erster Linie auf Anleihen zu. Was für Schuldner ein Fluch ist, ist für Gläubiger ein Segen. Denn ihre Forderungen nehmen durch die Deflation immer mehr zu. Am Ende bekommt er noch den Nominalwert zurück, der dann ebenfalls an Wert gewonnen hat. Eine Studie des Bankhauses Vontobel belegt das eindrucksvoll. Während der Deflationsphasen zwischen 1900 und 2010 erwirtschafteten Anleger mit Unternehmensanleihen die größten Erträge. Ein Mischfonds investiert in solche festverzinslichen Wertpapiere, wobei sich Anleger nicht selbst um die Auswahl der Wertpapiere kümmern müssen, sondern dies Profis überlassen.
Aktien nach Rallye noch aussichtsreich?
Ja, antworten die Experten der BHF-Bank. Sie schließen sich nicht der allgemeinen Deflationsangst an. „Die in Europa auf absehbare Zeit weiter niedrigen Zinsen nützen Aktien gleich doppelt: Sie erhöhen die Nachfrage nach renditeträchtigen Anlagen und verringern die Refinanzierungskosten der Unternehmen. Vor diesem Hintergrund erwarten wir weiter steigende Aktienkurse“, erklärt Fondsmanager Manfred Schlumberger, „Aktuell bevorzugen wir daher Aktien, insbesondere solche von stabilen, stetig wachsenden Unternehmen“, fährt der Experte fort. „Aber schon aus Gründen der Risikostreuung sollten sie nicht ganz aus dem Anlegerdepot verbannt werden“, erklärt Vermögensverwalter Dieter Helmle gegenüber dem Handelsblatt.
Dennoch sollten sich Anleger darüber im Klaren sein, dass nach dem rasanten Anstieg in den letzten Jahren auch Korrekturen nach unten möglich sind. Das zeigt auch die Entwicklung des österreichischen Leitindex, des ATX, dem zuletzt immer wieder bei etwa 2.700 Punkte die Luft ausging. Egal, ob die Deflation kommt oder ausbleibt, Mischfonds mindern die Risiken in Bezug auf größere Korrekturen an den Aktienmärkten oder eben in puncto Deflation.