Einen Ausweg aus der Niedrigzinsfalle, mit dem sich Anleger dringend befassen sollten, gewähren zum Beispiel Aktien mit einer nachhaltigen Dividendenhistorie. Sie bieten das Beste aus zwei Welten: Eine regelmäßige Ausschüttung über dem Inflationsniveau und natürlich auch die Aussicht auf Kapitalzuwachs durch steigende Kurse. Dividendenorientierte Anlagestrategien sind vor allem in Zeiten historisch niedriger Zinsen und wirtschaftlicher Abschwungsphasen erfolgreicher: Firmen mit einer starken Dividendenhistorie besitzen in der Regel solide Geschäftsmodelle und Bilanzen sowie einen hohen Cash-Flow. Diese Eigenschaften werden von den Aktienmärkten langfristig honoriert.
Globale Streuung der Anlagen auch bei Dividendenstrategien wichtig
Die Dividendenrendite liegt aktuell deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Dabei lohnt der Blick über den europäischen Tellerrand: Aus dem MSCI World Index schütten über 350 Unternehmen eine Dividendenrendite von über vier Prozent aus. Im MSCI Europe Index bieten nicht einmal halb so viele Unternehmen diesen Wert. Eine weltweite Diversifizierung bietet aber noch einen weiteren Vorteil: Mit der Freiheit, in kontinentaleuropäische Pharmaunternehmen, in britische Energiekonzerne oder in US-amerikanische Konsumwerte und die neuen heimlichen Dividendenstars Technologiewerte zu investieren, hat etwa ein globaler Dividendenfonds wie der Fidelity Global Dividend Fund die Möglichkeit, nachhaltige und stabile Gesamtrenditen zu erzielen.
Dividenden sind die maßgebliche Komponente in der Gesamtrendite von Aktien
Langfristig tragen Dividenden den größten Teil zur Gesamtrendite von Aktien bei. Wer beispielsweise vor zehn Jahren 100 US-Dollar in den MSCI All Country World Index investierte, hätte aktuell ohne Dividenden rund 143 US-Dollar zurückerhalten, inklusive wiederangelegter Dividenden jedoch rund 185 US-Dollar, seinen Ertrag also knapp verdoppelt.
Das liegt daran, dass das für Kursgewinne maßgebliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) einer Aktie langfristig um einen Mittelwert schwankt. Das heißt, Kursgewinne durch sogenannte Re-Ratings – also Anstiege des KGVs – werden immer wieder von Kursverlusten durch De-Ratings – Reduktionen des KGVs – gefolgt.
Dagegen stellen stabile und wachsende Dividendenrenditen eine beständige Ertragsquelle dar. Was bedeutet das für Anleger? Bisher haben sie primär in Aktien investiert, um an Kursgewinnen teilzuhaben. Jetzt ist es Zeit, Aktien aufgrund ihrer Gesamtrendite zu kaufen – und damit kommt es ganz maßgeblich auf die Dividenden an.
Dr. Adam Lessing
Dr. Adam Lessing ist seit 2010 als Head of Austria and Eastern Europe bei Fidelity International für das Geschäft in Österreich und den Ausbau der Unternehmenstätigkeit in Osteuropa verantwortlich. Zuvor war er für einen britischen Asset Manager als Head of Business Development für den gesamteuropäischen Vertrieb verantwortlich. In dieser Funktion betreute er unter anderem auch institutionelle Kunden und Vertriebe in Österreich und Osteuropa. Adam Lessing hat an den Universitäten Wien und Berkeley/Kalifornien ein Studium der Rechtswissenschaften absolviert und promoviert.