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Dividende
 
14.03.2015

Dividende Aktienausschüttungen sind keine Zinsen

Von Max Geißler
Weil die Sparzinsen im Keller sind, verweisen Banken und Börsianer auf Renditechancen durch die Dividende. Doch Vorsicht: Dividendenrenditen sind nicht planbar.
Dividende Aktienausschüttungen sind keine Zinsen
Die Börsenstraße ist auch in puncto Dividendenrenditen keine Einbahnstraße
Schlagzeilen wie „Der Zins ist Tod, es lebe die Dividende“ oder „Dividenden sind die neuen Zinsen“ zieren immer öfter die Seiten der Wirtschafts- und Finanzpresse. Die DZ Bank glaubt sogar „Dividenden sind die Lösung der aktuellen Nullzinsphase“. Doch ist das wirklich so? Sicher ist: Nie zuvor wurden so hohe Dividenden gezahlt. Der jüngste Henderson-Global-Dividend-Index beziffert die weltweite Ausschüttungssumme für 2014 auf 1,167 Billionen US-Dollar – 10,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Berechnungen von Allianz Deutschland zeigen, dass 40 Prozent der Rendite europäischer Aktien auf die Dividende zurück zu führen sind. Die Ratingagentur Morningstar ermittelte in Einzelfällen sogar Renditeanteile von bis zu 50 Prozent. Ist die Dividende also der neue Renditeturbo?

Kursgewinn gewichtiger als Dividende

Hier sind Zweifel angebracht. Erstens sind Dividendenzahlungen nicht in Stein gemeißelt, zweitens werden sie von Aktiengesellschaften ausgeschüttet und deren Börsenkurse schwanken. Bei den meisten Aktien basiert der Großteil der Zuwächse auf Kursgewinnen. Die Kursentwicklung lässt sich aber nicht vorhersagen – sonst bräuchten wir nicht mehr zu arbeiten. Gerade derzeit, wo es weltweit viele Konflikte und Unsicherheiten gibt und die Börsen rings um den Globus teils sehr hoch bewertet sind, sollte man neue Aktieninvestments gut überlegen. Auch wenn Banken und Investmentgesellschaften die Dividende als lohnende Alternative zu Niedrigzinsen preisen, sollte man sich vergegenwärtigen: Eine Dividende beinhalten keine Renditegarantie. Genauso wie Aktienkurse zurückgehen können, kann auch die Dividende gestrichen oder gekürzt werden.

Unterschied: Zins und Dividende

Der aktuelle Dividendenhype resultiert aus dem Vergleich von Zins- und Dividendenrenditen. Wegen der mickrigen Sparzinsen haben Dividendentitel aktuell die Nase vorn. Doch Dividendenzahlungen sind nicht mit Zinszahlungen vergleichbar. Was nützt eine Ausschüttung von vier oder gar fünf Prozent des Aktienkurses, wenn die Börsen auf Talfahrt gehen? Bevor sich Anleger Dividendentrümpfe wie OMV oder die Österreichische Post ins Depot legen, sollten Sie sich die Unterschiede zwischen verzinsten Bankprodukten und Aktien mit Dividendenfokus vor Augen führen.

1. Aktien und Aktienfonds besitzen Kursrisiken, verzinste Banksparprodukte nicht.
2. Mögliche Kursgewinne von Wertpapieren sind nicht planbar, die Rendite fest verzinster Banksparprodukte dagegen schon.
3. Aktien und Aktienfonds können Verluste erwirtschaften; Festgeld, Sparbücher oder Tagesgeld nicht.
4. Dividendenzahlungen können gekürzt oder gestrichen werden, fest vereinbarte Zinsen sind garantiert.
5. Mit Aktien und Aktienfonds lässt sich kein planbares Sparergebnis auf einen bestimmten Termin hin kalkulieren; mit Festgeld und Banksparbriefen hingegen schon.
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Dividende - Börseninvestment klug dosieren

Trotz der Bedenken gilt natürlich: Hohe Dividendenzahlungen bescheren Aktionären und Fondssparern bessere Renditen. Dividendenaktien und Dividendenfonds überzeugen zudem häufig mit geringerer Volatilität als vergleichbare Papiere ohne Ausschüttung und auch die Wertentwicklung verläuft häufig konstanter. Doch aktuell stellt sich die Frage: Wie nachhaltig ist der Börsenaufschwung? Wird die Hausse am Aktienmarkt von steigenden Unternehmensgewinnen getrieben oder ist sie nicht vielmehr eine Folge der Niedrigzinspolitik der EZB? Vieles spricht für letzteres, weshalb Anleger vorsichtig sein sollten. Die Situation an mancher Börse erinnert inzwischen an die Situation um die Jahrtausendwende – mit verheerendem Ende, wie wir alle wissen. Um nicht ähnliche Kurs- und Vermögensverluste wie damals zu erleiden, sollte man seine Börseninvestments klug dosieren. Dabei kann ein Engagement in dividendenstarke Aktien durchaus sinnvoll sein. Andererseits sollten vorsichtige Anleger überlegen, ob es nicht besser ist, erzielte Gewinne sukzessive in sichere Geldanlagen umzuschichten. Schließlich ist Vorsicht die Mutter der Porzellankiste.
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