Doch dabei bleibt es zumeist nicht. Das Darlehens- und Kreditrechtsänderungsgesetzes 2010 hat den Banken die Auflage gebracht, die Zahlungsfähigkeit der Kreditwerber genau unter die Lupe zu nehmen.
Dazu zählen Angaben über den Beruf, wobei selbst ein Informationsanruf beim Arbeitgeber möglich sein kann. Die Wohngegend wird analysiert und der Kreditwerber wird aufgefordert, eine Haushaltsrechnung vorzulegen, die bestätigt, dass er in der Lage ist, die Ratenzahlungen zu leisten. Wer Sparbücher, Versicherungen oder anderes Vermögen besitzt, ist gut beraten dieses vorzuweisen. Mit genauso großem Interesse werden jedoch vorhandene Schulden, abgegebene Bürgschaften und offene Exekutionsverfahren geprüft.
Kredit: Sicherheiten gefordert
Doch was ist zu tun, wenn die Bonität einfach nicht ausreicht? Zusätzliche Sicherheiten können in Form von Gehaltsverpfändung bestehen, eine Eintragung im Grundbuch darstellen oder eine Kreditrestschuldversicherung sein. Auch ein zuverlässiger Bürge kann sehr hilfreich sein.
Ein weiterer Nachteil für den Kreditwerber mit schwächerer Bonität: Sein Kredit wird teurer.
Doch für Kreditwerber ist es schwierig, die Bonität positiv zu beeinflussen, da viele Faktoren, wie etwa Beruf, Alter, Geschlecht, Wohnort oder Ausbildung, unveränderbar sind.
Kreditnehmer: Wer hat es am schwierigsten?
Besonders schwierig einen Kredit zu bekommen, ist es für Menschen, die nicht in das klassische Angestelltenschema passen, wie Selbstständige, Freiberufler oder Pensionisten. Doch etwa rund ein Sechstel aller Kreditnehmer sind 60 Jahre oder älter. Für sie wird das Erreichen einer Kreditzusage deutlich schwieriger, weshalb das Kreditgespräch auch eine besondere Vorbereitung braucht. Wie hoch ist Ihr Einkommen und woher stammt es? Und welche Sicherheiten haben Sie zu bieten? Auf diese Fragen sollten Sie besonders gut vorbereitet sein.
Einmal im Jahr kann jede Privatperson eine kostenlose Selbstauskunft zu den über sich selbst vorhandenen Eintragungen der eigenen Bonität einholen. Einerseits stellt das Unternehmen Deltavista Bonitätsdaten über Privatpersonen und Unternehmen bereit, andererseits sammelt und verwaltet der Kreditschutzverband von 1870 Bonitätsdaten. Sind die Eintragungen falsche oder bereits verjährte, ist es ratsam, diese richtig stellen zu lassen.
Kleinkreditevidenz: Daten über Finanzierungen, wie Höhe und Dauer eines Kredites etc., sowie allfällige Zahlungsschwierigkeiten.
Warenkreditevidenz: Zahlungsschwierigkeiten mit Dienstleistungsunternehmen, wie Exekutionen oder Eintreibung durch Inkassobüros
Warnliste: Probleme mit Banken, wie Fälligstellung von Girokonten oder unerlaubte Kartenverwendung