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Alternative Finanzierungsmodelle
 
04.11.2012

Alternative Finanzierungsmodelle Finanzmarktaufsicht versus GEA

Von Hans Hammerschmied
Die Europäische Zentralbank (EZB) und die nationalen Zentralbanken in den EU Mitgliedstaaten pumpen Milliarden von Euros in das europäische Bankensystem um einen Kollaps zu verhindern. Doch dieses Geld kommt kaum in der Wirtschaft an. Statt Kredite an gesunde Unternehmen oder vielversprechende Startups zu vergeben, horten die Banken das Geld teils um den Vorgaben von Basel 3 gerecht zu werden, teils aus Angst vor Liquiditätsproblemen. Die Unternehmen in Österreich stehen nun vor der Herausforderung alternative Finanzierungsmodelle zu entwickeln.
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Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Mag. Hans Hammerschmied ist Seniorpartner der Hammerschmied Hohenegger & Partner
Eine Vorreiterrolle spielt hier der Waldviertler Schuh- und Bettenfabrikant GEA. Nachdem eine Bank vor über zehn Jahren unbegründet und vorzeitig eine Kreditrückzahlung gefordert und das gesunde Unternehmen beinahe ruiniert hat, beschloss der Eigentümer Heini Staudinger neue Finanzierungsquellen zu erschließen.
Im Prinzip funktioniert das so: Gegen eine Einlage von 200 Euro erhalten die ¨Kreditgeber¨, meistens treue Kunden, Warengutscheine im Wert von 330 Euro, die im Laufe von zehn Jahren ausbezahlt werden. Auf solche Weise hat GEA knapp eine Million Euro erhalten. Des weiteren gibt es den GEA Sparverein, der gegen Einlagen Zinsen auszahlt und mittlerweile drei Millionen Euro gesammelt hat. Um das Geld wurden Photovoltaikanlagen errichtet und die Betriebsstätte erweitert.
Nach über zehn Jahren hat plötzlich die Finanzmarktaufsicht (FMA) begonnen sich für die GEA zu interessieren. Der Vorwurf besteht im Betreiben von Bankgeschäften ohne Konzession. Der Strafrahmen beträgt im gegenwärtigen Fall 100.000 Euro. GEA wurde die Auflage erteilt bis Oktober die Spareinlagen von drei Millionen Euro an die Anleger zurückzuzahlen. Heini Staudinger, der um den Fortbestand seines äußerst profitablen Unternehmens kämpft, tat das einzig Richtige. Er ersuchte nicht um Fristerstreckung, er zahlte das Geld nicht zurück, er versuchte nicht Schlupflöcher zu finden. Er tat schlicht gar nichts und wandte sich an die Öffentlichkeit. Der FMA sind natürlich die Hände gebunden. Gesetz ist Gesetz.
Jetzt ist die Politik am Zug. Wollen wir, dass unsere Unternehmen florieren? Wollen wir wirklich eine Wirtschaft, die zu 100 Prozent von den Banken abhängig ist? Wollen wir jegliche Ansätze alternativer Finanzierung im Keim ersticken? Seit langer Zeit wird ebenso das Nicht-vorhanden-Sein alternativer Finanzierungsformen für Klein- und Mittelbetriebe (KMU) und die mangelnde Risikobereitschaft der Österreicher, kritisiert – schafft es aber einer, eine alternative Finanzierung aufzustellen, dann erhält er Prügel. Doch man darf kreativen Unternehmen wie GEA nicht ein Ende bereiten, sondern sollte sie als nationales Best Practice Beispiel preisen.

 

Mag. Hans Hammerschmied

... ist Wirtschaftsprüfer und Steuerberater in Wien, Seniorpartner der Hammerschmied Hohenegger & Partner Wirtschaftsprüfungs GmbH. Er ist Landesvizepräsident der Kammer der Wirtschaftstreuhänder Wien sowie Fachautor diverser Publikationen im Zusammenhang mit BASEL II und RATING.

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