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Börsenkater
 
10.08.2011

Börsenkater Gold und Schweizer Franken sind die Gewinner

Von Erwin J. Frasl
Die Aktienmärkte preisen schlechte Entwicklung der globalen Wirtschaft in rasantem Tempo ein. Eine globale Rezession ist aber nach wie vor unwahrscheinlich, meinen etwa die Experten der BAWAG P.S.K.

Auch wenn derzeit eine leichte Gegenbewegung in Sicht ist - an den internationalen Aktienmärkten erfolgte in den letzten Tagen eine massive Korrektur mit deutlichen Kursverlusten über alle Regionen bzw. Sektoren hinweg. Die Aktienmärkte preisen damit eine schlechte Entwicklung der globalen Wirtschaft in rasantem Tempo ein, so die BAWAG P.S.K. INVEST.

Der aktuelle Kursverfall entspricht bereits einem Rückgang des Gewinnwachstums der Unternehmen von ca. 40 Prozent - eine Größenordnung, die nur in Rezessionen vorkommt, wie wir sie 2008 gesehen haben, meinen die Profis der BAWAG P.S.K. INVEST.

Auslöser für den Stimmungsumschwung an den Börsen waren Vorlaufindikatoren für die US-Wirtschaft, die eine Abschwächung zeigen, gepaart mit der Diskussion um die Schuldenproblematik in den USA und in Europa. Das Downgrade der USA von Standard & Poor‘s war wohl Grund für den rasanten Umschwung.

In der ersten Phase der Marktkorrektur litten vor allem zyklische Werte, bei denen Gewinnmitnahmen erfolgten. Mittlerweile sind wir in Phase 2, in der alles in Bausch und Bogen abverkauft wird, so die Einschätzung der BAWAG P.S.K. INVEST. Neben Aktien leiden auch alle anderen Risiko-Assets (z. B. Rohstoffe, Rohstoffwährungen oder Credits). Profiteure der Krise sind die klassischen sicheren Häfen Gold, Schweizer Franken, Japanischer Yen sowie ausgewählte Staatsanleihen.
 

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Wie geht es an den Finanzmärkten weiter?

 Die Marktturbulenzen der vergangenen Tage deuten auf eine Panik hin, in der kurzfristig alles möglich ist. Fundamentale Daten spielen zur Zeit keine Rolle – es herrscht ein Käuferstreik in fallenden Märkten vor. Früher oder später wird jedoch ein Boden gefunden werden und fundamentale Daten werden wieder in den Fokus rücken.

Aus fundamentaler Sicht erscheint der BAWAG P.S.K. INVEST die starke Marktkorrektur als übertrieben. Eine globale Rezession ist nach wie vor unwahrscheinlich, da die Vorlaufindikatoren der wesentlichen Volkswirtschaften zwar zurückgegangen sind, aber nicht in einen rezessiven Bereich. Im Vergleich zu 2008 sind die Unternehmen heute betreffend Verschuldungsgrad, Kostenseite und Effizienz deutlich besser aufgestellt. Selbst bei einem Rückgang der Gewinne um die schon eingepreisten 40 Prozent sind die Bewertungen aus der Sicht der BAWAG P.S.K. INVEST immer noch attraktiv.

Sollte sich die Marktkorrektur allerdings unvermindert fortsetzen, besteht die Gefahr einer „Sich-selbst-erfüllenden-Prophezeihung“. Das Risiko einer globalen Rezession ist in den letzen Tagen gestiegen. Die BAWAG P.S.K. INVEST beziffert es mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 30 Prozent.

Mögliche Auslöser für eine nachhaltige Erholung in den nächsten Wochen sind:

  1. Gute/Stabile Vorlaufindikatoren für die Weltwirtschaft
  2. Interventionen von Notenbanken/Politik
  3. Gute Unternehmensergebnisse (berichtet wird allerdings erst wieder im September)

Der Weg in die Fiskalunion

Die Entscheidung der EZB, das Kreditrisiko Italiens und Spaniens in größerem Ausmaß auf ihr Buch zu nehmen, stellt einen weiteren Schritt der EWU in Richtung Fiskalunion dar. Die wirtschaftlich starken Länder der Europäischen Währungsunion (EWU) übernehmen weitere Garantien für Risiken der schwächeren Teilnehmer. Vor allem Deutschland, Frankreich und die Niederlande stehen in der Pflicht. Sieht man von den aktuellen Turbulenzen auf den Märkten für Länderrisiken und den gegensteuernden Maßnahmen der EZB ab, so ist darauf hinzuweisen, dass letztere unverändert in einer Phase der Zinsanhebungen ist.

Kurzfristig scheinen die Versuche der EZB, die Spread-Märkte zu beruhigen, Erfolg zu haben. Allerdings ist auch diese Maßnahme nur ein Kaufen von Zeit. Damit die Investoren das Vertrauen wieder gewinnen, ist die schnelle politische Umsetzung der Beschlüsse des letzten Euro-Sondergipfels notwendig. Um mittelfristig große Märkte wie Italien und Spanien zu stabilisieren, wird eine erneute Aufstockung des EFSF (European Financial Stability Facility) notwendig sein. Diese Entwicklung wird zu einer weiteren Belastung der Kreditqualität auch der Kernländer führen.

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