Nimmt man die Daten aus dem Programm der „Europäischen Arbeitskräfteerhebung", so waren im 2. Quartal 4.191.000 Personen erwerbstätig und im Schnitt „nur“ 187.300 arbeitslos. Die Zahl der unselbstständig Erwerbstätigen verzeichnete damit einen stolzen Zuwachs von 72.600.
Arbeitslosigkeit - wer sucht und wo wird gesucht?
Welche Bevölkerungsgruppen sind aber auf Jobsuche? Von der leicht gestiegenen Arbeitslosigkeit waren vor allem Männer betroffen, die Zahl der Job suchenden Frauen änderte sich kaum.
Sehr unterschiedlich ist nach wie vor die Quote bei Inländern (3,8 Prozent), Ausländern (7,9 Prozent) und Jugendlichen (8,4 Prozent), wobei es in allen drei Bereichen einen leichten Zuwachs gab. Bei Älteren ging die Quote hingegen von 3,3 auf 3,1 Prozent zurück. Soviel zu den reinen Zahlen, die die Statistik Austria soeben veröffentlicht hat.
Es hat fast den Anschein, als ob der Arbeitsmarkt die Krise bereits „eingespeist“ hat. Im Vergleich zur Situation im 2. Quartal 2009 hat sich die Lage deutlich verbessert, immerhin gibt es um 53.700 mehr Vollzeiterwerbstätige und um 56.900 mehr Teilzeitkräfte.
Arbeitslosigkeit tatsächlich gestiegen
Doch der Schein trügt: Denn nach den im Mikrozensus angewandten internationalen Richtlinien gelten z.B. Personen als erwerbstätig, die in der Referenzwoche mindestens eine Stunde gearbeitet haben. Nur 1.500 Haushalte wurden befragt.
Betrachtet man die vergangenen Berechnungen des Sozialministeriums ergibt sich nämlich ein etwas anderes Bild. Denn allein im August stieg die Zahl der Arbeitslosen im Jahresvergleich um 6,1 Prozent auf mehr als 232.000 (nota bene: ohne Schulungen!), im Juli waren es gar 8,7 Prozent mehr. Und Minister Hundstorfer rechnet mit einem weiteren Anstieg.