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Oesterreichische Nationalbank
 
31.10.2013

Oesterreichische Nationalbank Banken müssen sich ändern

Von Franz Steinbauer
Einen radikalen Umbau hat die Geldbranche vor sich. Kunden werden Topbankern zufolge zum Teil ins Internet abwandern, das regulatorische Umfeld wird schwieriger.
Österreichische Nationalbank Banken müssen sich ändern Finanzportal Biallo.at
Die Bankenlandschaft in Österreich steht vor einem grundlegenden Wandel
Wie können Banken künftig erfolgreicher sein und kundenorientierter agieren? Worin bestehen die aktuellen Probleme der Branche in Österreich? Was sind die Risiken? Diesen Fragen gingen bei einer Podiumsdiskussion mit Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny hochkarätige Referenten auf den Grund. In seinem Eröffnungsstatement wies Nowotny auf die überproportionale Größe des heimischen Bankensektors hin. Die Auslandsaktiva der österreichischen Banken machten rund 100 Prozent des BIPs aus, in Deutschland stehe man derzeit bei 70 Prozent. Wobei der Gouverneur zugleich beruhigte, dass bei kleinen Ländern relativ hohe Auslandsexposures von Banken normal seien. In den Niederlanden belaufen sich die Auslandsaktiva nämlich auf 170 Prozent des BIP. Zwar werde man das Auslandsengagement mit Schwerpunkt CEE weiterführen, aber „vielleicht differenziert und vorsichtiger“. Während beispielsweise 2004 die Abschreibungen auf Kredite in Österreich und in Osteuropa mit 3,3 Prozent gleich hoch waren, seien die Abschreibungen in CEE im ersten Quartal 2013 auf 7,8 Prozent gestiegen (Österreich: 3,5 Prozent). Trotzdem komme auch noch heute ein erheblicher Teil der Gewinne aus Osteuropa.

Im November 2014 geht die Regulierung der sechs wichtigsten österreichischen Banken an die EZB über. Vor Übernahme der Aufsicht wird – wie bei allen anderen europäischen Banken mit Systemrelevanz auch – eine Prüfung der Assetqualität durchgeführt. Dies betrifft 80 Prozent der EU-Banken. Man befinde sich derzeit in einer Phase der „Re-Regulierung“, so Nowotny. Etwa mit dem Regelwerk von Basel III, das mehr Eigenkapital für Banken vorsieht. Die Deregulierung zuvor sei wohl „zu weit gegangen“. Insgesamt warnte der Gouverneur jedoch vor einer überschießenden Re-Regulierung. „In manchen Fällen ist weniger mehr.“
Weniger Filialen, mehr Internet

Österreich hat im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch immer eine große Filialdichte. In der EU kam Ende 2012 Nowotny zufolge auf 2.300 Einwohner eine Bankstelle, in Österreich teilten sich durchschnittlich 2.100 Einwohner eine Niederlassung (1997: 1.700 Einwohner pro Filiale).

Selbst Banker, die extrem viel Erfahrung mit Regionalbanken haben, wie der Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und Aufsichtsratspräsident der RZB Erwin Hameseder, stellten in der Österreichischen Nationalbank selbstkritische Fragen wie die folgende: „Brauchen wir noch die Filialen oder entwickelt sich das ins Internet hinein?“ Gleichzeitig ist der Raiffeisenmanager stolz auf rund 500 Raiffeisenbanken mit 1600 Zweigstellen. Um die Einlagen der Kunden werde auf dem österreichischen Bankenmarkt schon derzeit „ziemlich gerittert“, weil dies eine gute Möglichkeit zur Refinanzierung darstelle. Sobald die Wirtschaft merklich anzieht, könne das Thema Kreditvergabe aktuell werden. „Ich habe die Kreditklemme nicht ganz aus meinem Hinterkopf gestrichen.“ Derzeit stelle die Bankbranche mehr Mathematiker, Wahrscheinlichkeitsrechner und Statistiker ein als Vertriebsmitarbeiter, diese Entwicklung müsse einem zu denken geben, so Hameseder.
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Auch Bank-Austria-Chef Willibald Cernko konstatierte einen Trend weg von Bankfilialen. Man werde „weniger Filialen sehen“ mit „deutlich weniger Mitarbeitern“. Künftig seien in den Geschäftsstellen nicht wie bisher Generalisten, sondern Spezialisten gefragt. Für 2020 hat Cernko die Vision, dass das Bankgeschäft in zwei Teile aufgeteilt ist: Einerseits Basisgeschäfte wie Einlagen oder Konsumkredite, andererseits beratungsintensive Produkte. „Österreich ist overbanked und overbranched.“ Der „virtuelle“ und „reale“ Marktplatz liefen immer mehr ineinander, so Cernko in Anspielung auf das „Smartbanking“ der Bank Austria. „Die Kunden entscheiden sich jeden Tag neu.“ Das Geldinstitut hatte kürzlich ihr Projekt „Smartbanking“ mit Beratungsmöglichkeiten über Videotelefonie bis 20 Uhr gestartet.

Hoffen auf die Politik

Von der Politik wünschten sich sowohl Cernko als auch Hameseder, dass man zumindest „wieder ins Gespräch“ kommt. In Zwischentönen war herauszuhören, dass die Branche bei der als zu hoch empfundenen Bankenabgabe auf einen weicheren Kurs der künftigen Regierung hofft. Die gesamte Finanzwirtschaft befinde sich in einer Konsolidierungsphase, erklärte Hameseder. Und nutzte offenbar die Gelegenheit, den kleinen Raiffeisenbanken, denen sowohl die Raiffeisen-Landesbanken als auch die RZB sowie große Teile der RBI gehören, bei den zu erwartenden Dividenden reinen Wein einzuschenken. „Auch unsere Eigentümer werden Abstriche machen müssen.“ Man könne in den kommenden Jahren keine Rekordergebnisse schreiben. Dass Raiffeisen über die Bankensteuer einen Beitrag zur Sanierung des Staatshaushalts leisten muss, sei in Ordnung. Allerdings solle eine „never ending story“ vermieden werden, forderte Hameseder ein klares Bekenntnis der Politik ein, wann die Bankenabgabe definitiv endet.
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