Es mag durchaus möglich sein, dass die SNB mittelfristig ein Kursziel über 1,20 für den Franken im Auge hat, nach konsumentenpreisgewichteten Kaufkraftparitäten liegt ein etwas schwächeres Niveau nahe, meint Düregger. Andererseits besteht die Hauptursache für die ursprüngliche Franken-Stärke weiterhin: Die Schuldenkrise in vielen Euro-Ländern inklusive der Kernzone der Währungsunion. Dementsprechend kann man nicht erwarten, dass sich der Schweizer Franken bei ansonsten unverändertem Umfeld wieder auf Niveaus von 2009 oder davor abschwächen wird.
Im Szenario einer extremen Euro-Schwäche könnte sich die SNB dem geographischen Umfeld wohl nicht mehr entziehen, vor allem, wenn die ausgeweitete Geldmenge ein bestimmtes Verhältnis zur Wirtschaftsleistung übersteigt. Hingegen würde die SNB im Falle einer schnellen Erholung der konjunkturellen Situation wohl versuchen, die gekauften Euros so schnell wie möglich rückzuführen, um eine Inflation in der Schweiz zu vermeiden.
Nach der Verlautbarung der Schweizer Notenbank scheint ein Neueinstieg in die eidgenössische Devise aktuell wenig chancenreich. Für die Beurteilung bestehender Engagements spielt die Einschätzung der Konsequenz der SNB eine wesentliche Rolle. Diese kann man natürlich nicht für sich betrachtet „im luftleeren Raum“ beurteilen, sie ist eine Funktion der äußeren Umstände, so die Schoellerbank.