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Zehn Jahre Goldhausse
 
19.09.2012

Zehn Jahre Goldhausse Kein Ende der Party in Sicht

Von Max Geißler
Gold hat ein beispielloses Jahrzehnt hinter sich - und die Aussichten sind weiterhin glänzend. Als Sachwert mit Vermögensschutz ist das Edelmetall nicht nur als Krisenwährung gefragt.
Zehn Jahre Goldhausse Kein Ende der Party in Sicht Finanzportal Biallo.at
Vor zehn Jahren kostete eine Feinunze Gold etwa 300 US-Dollar. Seither haben Krisen und Vermögensängste die weltweite Goldnachfrage drastisch angeheizt. Heute steht das Edelmetall bei rund 1.750 US-Dollar - ein Wertzuwachs um knapp 600 Prozent. Auslöser der jüngsten Goldhausse waren mehrere weltweite Krisen: Zunächst das Platzen der Internetblase im Jahr 2000, das einen globalen Kursrutsch an den internationalen Börsen auslöste. Ein Jahr später beschleunigten die Terror-Anschläge vom 11. September in New York den Kursverfall an den Aktienmärkten. Die neue Art des Terrorismus legte sich fortan wie Mehltau über die Börsen und hinterließ eine stete Skepsis bei Aktienkäufern. Profiteur dieser Entwicklung war das Edelmetall Gold, denn unsichere Verhältnisse sind der Nährboden für steigende Goldpreise. Verunsicherte Anleger greifen zu vermeintlich sicheren Häfen, da sie sich oft als Stabilitätsanker in Krisenzeiten erweisen. Allein im Krisenjahr 2002 gewann Gold knapp 25 Prozent an Wert.

Auch in den Folgejahren blieben Krisen die Kurstreiber: 2003 befeuerte die Ankündigung der USA, den Irak anzugreifen, den Goldpreis. Drei Jahre später setzte der Streit um das iranische Atomprogramm neue Preisimpulse. Aber auch zivile Gründe schoben den Goldpreis voran. So führte die massive Ausweitung der Geldmenge durch die US-Notenbank in den Jahren 2003/03 zu einer Liquiditätsschwämme. In der Folge stieg die Inflationsangst und ließ Anleger verstärkt in Gold investieren. Zeitgleich sorgte der Aufstieg der großen Schwellenländer wie China und Indien für wachsende Goldnachfrage. In Asien gilt Goldbesitz seit jeher als Zeichen des Wohlstandes, weshalb reiche Chinesen, Inder und andere Asiaten vermehrt Goldschmuck kaufen.

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Aktueller Treiber des jüngsten Goldpreisanstiegs ist die Euro-Schuldenkrise. Staaten, Unternehmen, Institutionen und nicht zuletzt die Menschen sind verunsichert über die weitere wirtschaftliche und politische Situation in Europa. Wird der Euro bestehen bleiben oder zerfallen? Wird eine Hyperinflation das Ende der Geldwertstabilität einläuten? Börsenexperte Herbert Wüstenfeld von der Royal Bank of Scotland beschreibt die Situation so: „Wir müssen begreifen, dass wir uns in einer außerordentlich schwierigen Lage befinden, in einer nach dem 2. Weltkrieg bislang einmaligen Finanz-, Verschuldungs-, wenn nicht sogar Systemkrise.“ Die Versuche, die Krise zu lösen sind bislang wenig überzeugend. So verwundert es nicht, dass der Goldpreis weiter steigt und aktuell nur knapp unter seinem Allzeithoch rangiert. Der US-amerikanische Rohstoffguru Jim Rogers ist trotz des hohen Kurses von weiter steigenden Notierungen überzeugt: „Ich verkaufe mein Gold nicht – falls der Goldpreis fallen sollte, kaufe ich welches nach“, äußerte er kürzlich gegenüber dem Deutschen Anleger Fernsehen (DAF).

Viele Marktteilnehmer sind derzeit positiv gestimmt auf die weitere Entwicklung der Edelmetallpreise. So stockten beispielsweise die weltbekannten Hedge-Fonds-Manager George Soros und John Paulsen ihre Goldbestände im 2. Quartal 2012 kräftig auf. Auch die Zentralbanken und Investmentgesellschaften bleiben auf der Käuferseite. Gold-ETFs verzeichneten jüngst so hohe Zuflüsse wie seit Monaten nicht mehr und der in ETFs abgebildete Goldbestand erhöhte sich auf ein neues Allzeithoch. „Zwar ist der direkte Einfluss der Zentralbanken und ETF-Zuflüsse auf den Goldpreis nur schwer nachweisbar, dennoch beeinflusst die Entwicklung zweifellos die Marktstimmung und gilt als Signal für Goldkäufer“, erklärt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Investmentgesellschaft Stabilitas. Auch die Rede des US-Notenbankchefs Ben Bernanke verlieh den Edelmetallpreisen neuen Auftrieb. „Fest steht, dass die Geldhähne der Zentralbanken offen bleiben werden und sich dies dauerhaft in steigenden Preisen ausdrücken wird“, prognostiziert Siegel.

Analog zu den Edelmetallpreisen haben sich auch die Aktien der Minengesellschaften gut entwickelt. Zeitweise zeigten sich die Minenaktien sogar noch sprunghafter als die physischen Metalle. Der 17 internationale Gold- und Silberproduzenten umfassende HUI-Index legte im August auf Dollarbasis um rund zwölf Prozent zu. „Das zeigt, was für ein immenses Potential in Minenaktien steckt, sobald der Goldpreis zu steigen beginnt“, freut sich Siegel. Vorwiegend in Minenaktien investieren vor allem Rohstoff-Aktienfonds und Goldfonds. Die positive Kursentwicklung der letzten Jahre zeigt sich deutlich an den hohen Renditen. So erzielte der französische Tocqueville Gold C in den letzten drei Jahren eine Durchschnittsrendite von 16,5 Prozent, ebenfalls mehr als 16 Prozent Kursplus verzeichnet der Gold Equity Fund B (Euro).

 

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