Biallo.at: Nun ist es raus- Dijsselbloem folgt Juncker: Der niederländische Finanzminister macht das Rennen um den Eurogruppen-Cheff-Sessel – nicht ein französischer Konkurrent. Welche Veränderungen können S parer und Investoren von dieser Vorentscheidung für 2013 erwarten?
Eichelburg: Auch das Schicksal des Euro hängt letztendlich am Goldmarkt, wie das aller anderen Papiergelder. Sie sind alle nur bedrucktes Baumwoll-Papier zu zehn Cent das Stück oder weniger, oder noch schlimmer, wertlose Bits und Bytes in Computern. Wer Eurogruppen-Chef ist, ist belanglos, der Euro ist dem Untergang geweiht. Sobald Investoren und Sparer in grösserem Ausmass erkennen, dass ihr "Wertpapier" keinen Wert hat und darauf flüchten, ist es vorbei. Wir sind derzeit diesem Zeitpunkt viel näher, als vor einem Jahr.
Biallo.at: Das Jahr 2012 bringt Überraschungen: Nicht Gold gewinnt die Performanceralley, sondern Aktien. Das Edelmetall schwächelte so stark, dass sogar mit Festgeld mancherorts mehr Ertrag drin gewesen ist. Gold gehörte in diesem Jahr also nicht gerade zu den erfolgreichsten Anlageklassen. Was sind die Hauptgründe dafür?
Eichelburg: Das Jahr ist noch nicht zu Ende. Der Grund für die "schwache Gold-Performance" ist natürlich die Goldpreisdrückung durch das Kartell als Zentralbanken und Grossbanken. Daher müssen auch die Aktien steigen, um eine heile Welt vorzutäuschen. Gold ist in den letzten 10 Jahren um über 300 Prozent gestiegen, die Aktien gar nicht.
Biallo.at: Wenn sich sehr viele sehr sicher sind, dass es mit Gold nur weiter aufwärtsgehen kann, dann ist der Höhepunkt erreicht. Alle Faktoren werden positiv interpretiert, die Stimmung ist bestens – aber das wird bald enden. So Uwe Zimmer, Vorstand der Meridio Vermögensverwaltung unlängst in einem unserer Gespräche. Was entgegnen sie ihm?
Eichelburg: Solange solche Interviewfragen kommen, kann man sicher sein, dass der Gold-Höhepunkt noch weit weg ist. Das Gleiche gilt für diese Papiertiger unter den "Vermögensverwaltern".