USA: Wir wollen und brauchen kein ausländisches Öl. Nach der gewonnen US-Wahl geht Präsident Obama in Sachen Rohstoffversorgung klar auf Konfrontationskurs. Sind die USA hier wirklich autark?
Eichelburg: Die USA brauchen derzeit ausländisches Öl, da aus Umweltschutzgründen grosse Teile der USA und der Küstengebiete für die Ölförderung tabu sind. Der linke Obama wird das kaum ändern wollen. Erst wenn für Dollars im Ausland kein Öl mehr gekauft werden kann, kann es eine Änderung geben.
Eichelburg: Die Vermögensverwalter wissen gar nichts, nur wie sie möglichst hohe Provisionen aus ihren Kunden herausreissen. Daher fallen sie auch auf jeden Hype herein. China ist überreif für einen Crash, das ist die Tatsache. Da sollte man lieber nicht in chinesische Aktien gehen, die Chinesen selbst gehen massiv in Gold.
Aktuelles und Historisches aus der „Zeit“: Nicht freigiebige Zentralbanken sollen demnach in der Geschichte für Preisexplosionen gesorgt haben, sondern nur die Politik. Ist dies in der jetzigen Krise ebenso?
Eichelburg: Der linken Zeit kann man alles mögliche zutrauen, nur nicht besonderes Finanzwissen. Sicher war es überall die Politik, die Hyperinflationen verursacht hat, über eine massiv Geld druckende Zentralbank unter der Kontrolle der Politik. So etwa in den 1920er Jahren in Deutschland, wo Politik, Industrie und Gewerkschaften für das Gelddrucken waren, um die 7 Millionen Kriegsheimkehrer mit Arbeitsplätzen zu versorgen. Die Eliten hatten zu grosse Angst vor Aufständen.
Absturz: In fast allen wichtigen Standort-Rankings ist Österreich in den vergangenen Jahren nach hinten gerutscht. Denkt man an die knapper werdenden Haushaltsmittel in Zukunft, wird sich dieser Trend gerade bei Infrastrukturmaßnamen weiter verschärfen. Wo könnte Ihrer Meinung nach Österreich in fünf Jahren landen?
Eichelburg: Diese Rankings sollte man nicht zu ernst nehmen, denn oft steckt eine bestimmte Agenda dahinter. Heute ist die österreichische Wirtschaftsstruktur viel besser als vor 20 oder 40 Jahren. Wo Österreich in fünf Jahren steht? Nach dem Staatsbankrott, ohne Euro, dafür mit einem neuen Schilling, mit einem hoffentlich drastisch reduzierten Staat. Die Österreicher werden viel ärmer sein, wie die Bürger anderer Staaten auch.
Goldiges: Jim Rogers, Jeremy Grantham und John Paulson sprechen mit einer Zunge: Der Goldpreis wird weiter steigen. Die Argumente sind zwar nicht originell, aber angesichts der Kursbewegungen des Edelmetalls im Oktober lohnt es sich, nochmal genauer hinzusehen. Wo sehen Sie den diesjährigen Weihnachts-Goldpreis?
Eichelburg: Ja, der Goldpreis wird viel höher steigen. November und Dezember sind immer die besten Monate für den Goldpreis. Selbst ohne Finanzcrash sollten $2000/oz möglich sein. Nach dem sicher kommenden Crash gibt es kein Limit nach oben.