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Benjamin Summa (pro aurum)
 
08.11.2012

Sieben Fragen an Benjamin Summa (pro aurum) Gold - Der Weg für neue Höchststände dürfte jetzt frei sein

Von Wolfgang Thomas Walter
Finanz- und Schuldenkrise, Euro-Schwäche, Inflationsgefahr. Viele Sparer sorgen sich um ihr Vermögen. Was sie von Gold und Silber 2013 erwarten können, wohin die Edelmetallreise geht und worauf Anleger bei Edelmetall-Investments achten sollten. Benjamin Summa von pro aurum im Biallo.at-Interview.
Sieben Fragen an: Benjamin Summa (pro aurum)  Gold - die Anti-Inflationswährung schlechthin
Benjamin Summa, Unternehmenssprecher pro aurum OHG
Biallo.at: Angesichts der anhaltenden Euro-Schwäche suchen viele Anleger nach einer sicheren Anlageform für ihr Erspartes. Was können unsere User in Sachen Gold in den nächsten Jahren noch erwarten?

Benjamin Summa: Vor dem Hintergrund der Finanz- und Verschuldungskrise erscheint eine möglichst breite Kapitalstreuung als Maßnahme zum Erhalt und zur Sicherung des Vermögens unbedingt ratsam. Neben allen Gattungen von Wertpapieren ist auch die Berücksichtigung der Anlageklasse „Edelmetalle“ eine effektive Absicherung gegen drohende Krisenszenarien wie zum Beispiel eine Zuspitzung der Eurokrise durch die Verschuldungsproblematik der Euroländer oder steigende Inflationserwartungen durch die Lockerungsmaßnahmen der Notenbanken.

Das Gros der Anleger setzt bereits auf Kaufkrafterhalt, die Jagd nach Renditen tritt zunehmend in den Hintergrund. Immer mehr Menschen greifen auch zur Anti-Inflationswährung schlechthin: Gold. Das Edelmetall konnte sich in den vergangenen Monaten eindrucksvoll aus der vorherigen Seitwärtsbewegung befreien und wichtige Kurshürden überwinden. Der Weg für neue Höchststände dürfte jetzt frei sein.

Biallo.at: Der Goldpreis hat seine Seitwärtsbewegung der letzten Monate endgültig verlassen. Können wir nun auf einem erneuten Preisschub bei Gold und Silber in 2013 hoffen?

Summa: Für uns ist der Run auf Gold weder Trenderscheinung noch Zufall. Denn Gründe für das gelbe Metall gibt es genug. Ganz elementar ist, dass das Edelmetall im Gegensatz zu Papiergeld, Aktien, Anleihen etc. nicht beliebig vermehrbar ist. Gold wächst durch die Minenproduktion von 2.500 Tonnen pro Jahr sehr überschaubar. Zudem hat Gold eine 5.000-jährige Geschichte als Marktgeld. Ich kenne keine andere Währung, die darauf zurückblicken kann. Der dritte wesentliche Vorteil ist, dass Gold keinem Zahlungsversprechen eines Dritten unterliegt. Der Goldpreis wird auch künftig von zwei Faktoren profitieren, nämlich von der starken Edelmetallnachfrage einer wachsenden Mittelschicht in den Schwellenländern und von den starken Zukäufen der Notenbanken in den aufstrebenden Staaten, die ihre Reserven zunehmend in Gold anlegen. Auch beim Silber wird die Kursnotierung aller Voraussicht nach weiter nach oben gehen. Ein Indiz dafür ist die sogenannte ‚gold-silver-ratio‘, also die Relation zwischen dem Gold- und Silberpreis. Sie liegt traditionell bei etwa 1:20 und derzeit um 1:50, Silber ist also deutlich unterbewertet. Umgerechnet auf das historische Verhältnis zwischen Gold und Silber müsste das weiße Metall also derzeit mindestens 60 Euro pro Unze kosten.
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Biallo.at: Inflationsbereinigt liegt das Hoch vom 21. Jänner 1980 bei 2.300 USD je Unze. Zieht man die alte Berechnungsweise von 1980 lt. Shadow Stats16 heran, müsste Gold auf 7.494 USD steigen. Welcher Preiskorridor ist Ihrer Meinung nach auf Sicht der nächsten zwölf Monate realistisch?

Summa: Ein konkretes Kursziel zu nennen, wäre zwar unseriös – aber eines gilt: Solange die Eurostaaten Geld drucken, um Finanzlöcher zu stopfen, steigt der Goldpreis. Das hohe Kursniveau auf Dollar- und Eurobasis beim Goldpreis ist aufgrund der Währungsunsicherheit sicherlich kein Kaufhemmnis. Gold ist und bleibt ein Garant in Krisenzeiten für die Kaufkrafterhaltung und somit ein Muss in jedem Portfolio. Dennoch: Die Frage ist, ob der Goldpreis vierstellig oder fünfstellig wird.

Biallo.at: „Goldmann“ Walter K. Eichelburg hat in einem unserer Interviews folgenden Satz geprägt: „Erst wenn die Masse Gold um jeden Preis will, beginnt die Maniephase“. Hat er Recht?

Summa: pro aurum hat beim Meinungsforschungsinstitut Forsa vor einigen Monaten eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben. Acht Prozent der Bürger in Deutschland ab 18 Jahre besitzen demnach Goldbarren/ -münzen oder Silberbarren/-münzen, also Edelmetalle zur Kapitalanlage. Gleichzeitig sagen 34 Prozent der Deutschen laut Umfragen, Gold sei für sie die beste langfristige Anlage. Das zeigt mir, dass noch ein gewaltiges Marktpotenzial vorhanden ist. Grundsätzlich würde ich die Anleger in zwei Lager unterteilen. Zum einen gibt es Investoren, die voll mit der Edelmetall-Thematik vertraut und auch schon umfänglich investiert sind. Und es gibt solche Anleger, die noch schlafen. Die zweite Gruppe wird erst aufwachen, wenn es offensichtlich wird, dass die Fehlentwicklungen an den Finanzmärkten auch die eigene Substanz gefährden. Die Geschichte zeigt immer wieder, dass die breite Masse der Anleger erst im Finale einer Hausse auf die jeweilige Anlageklasse aufmerksam gemacht wird. Das war bei den Aktien in den 1990er und beim Gold in den 1970er Jahren genauso. Wenn die Inflationsraten in den kommenden Jahren von einer schleichenden Bewegung zu einer galoppierenden übergehen, wird auch der kritischste Investor verstehen, dass seine nicht inflationsgeschützten Anlagen gefährdet sind.

Biallo.at: Worauf müssen Anleger achten, wenn Sie in Edelmetalle investieren wollen?

Summa:
Seit nunmehr knapp zehn Jahren werben wir dafür, dass Edelmetalle sozusagen als Versicherung für das erarbeitete und angesparte Kapital ein gewisses Gewicht in den Portfolios der Investoren bekommen sollten. Die Edelmetalle sollen für einen Ausgleich sorgen, wenn andere Anlageklassen wie Aktien oder Immobilien einmal kurz-oder mittelfristig Federn lassen müssen. Unser Motto lautet „Wer streut, rutscht nicht.“ Um das ersparte Vermögen in der momentanen Periode zu schützen und die Kaufkraft zu erhalten, sollten Kunden aus unserer Sicht die Anlageklasse Edelmetalle mit mindestens 15 bis 25 Prozent gewichten, davon 80 Prozent in Gold und 20 Prozent in Silber. Kürzlich haben wir einen „Edelmetallrechner“ technisch auf unserer neuen Web-Präsenz proaurum.de umgesetzt. Dieser berücksichtigt Risikoneigung, Anlagezeitraum und macht Vorschläge hinsichtlich Stückelung und Edelmetall. Kunden brauchen beim Thema Portfolio-Optimierung Orientierung durch Informationen.
Kunden können uns im Goldhaus besuchen bzw. eine der neun Niederlassungen von pro aurum aufsuchen. Dies empfiehlt sich besonders für solche Kunden, die noch wenig Erfahrung mit Edelmetallen haben und Beratung brauchen.

Nicht alle Kunden haben jedoch die Möglichkeit, sich in einer Filiale von pro aurum in Deutschland, Österreich oder der Schweiz persönlich beraten zu lassen. Für diese Kunden ist der Online-Handel eine sehr gute Alternative, zumal die Sicherheitsstandards bei pro aurum äußerst hoch sind. Ein weiterer Vorteil des Online-Handels ist die Möglichkeit, eine Limitorder einzurichten und sich so beim An- und Verkauf Realtime-Preise zu sichern. 60 Prozent unserer Umsätze finden jetzt schon auf den Online-Plattformen statt. Dabei bedienen wir praktisch alle Kundengruppen von Privatkunden, Banken und Vermögensberater. In Kürze öffnen wir ein spezielles Handelsportal für Edelmetallhändler. Ich gehe davon aus, dass die Bedeutung von e-Commerce in unserem Unternehmen weiter zunehmen wird. Neben der Abholung der Bestellung in unseren Handelshäusern bieten wir den Kunden die Möglichkeit der Lieferung ihrer Bestellung an jede gewünschte Adresse in der Bundesrepublik. Über unsere Shops in Wien und Zürich ist eine Auslieferung innerhalb Österreichs und der Schweiz möglich. Darüber hinaus versenden wir über unser Handelshaus in Wien auch in viele Länder Osteuropas.

Biallo.at: Zum Abschluss eine persönliche Frage: Wie sieht Ihre persönliche Anlagestrategie in Sachen Gold für 2013 aus?

Summa: pro aurum Mitarbeiter sind gemessen an den Empfehlungen unseres Anlageausschusses wohl eher überinvestiert in Edelmetallen. Vielleicht ist das eine „Berufskrankheit“ von Edelmetallhändlern. Ein privates Eigenheim sowie Barreserven für kleinere und mittlere Investitionen für den Alltag sind aus meiner Sicht wichtig. In Anleihen sollte man dagegen nicht investiert sein.

 

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