Zukunftssorgen plagen Asiens Wirtschaft nur wenige. Große wirtschaftliche Erfolge zeichneten sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten in vielen Ländern Asiens ab – und doch scheint dieser in den Köpfen vieler Menschen in Asiens aufstrebender Gesellschaften noch nicht richtig angekommen zu sein. Denn die Mehrheit der Asiaten unterschätzt den eigenen Finanzstatus massiv. Das hat eine Studie im Auftrag von Fidelity Worldwide Investment herausgefunden.
Auch wenn die Befragten zwar die absolute Höhe ihres Einkommens kennen, konnten nur die wenigsten sicher einschätzen, wie das relativ einzuordnen ist. Einer überwältigenden Mehrheit (86 Prozent) fiel es - möglicherweise gerade wegen der schnellen Entwicklung des Wohlstandes - schwer, auf einer aufsteigenden Einkommensskala von eins bis zehn die eigene Stellung richtig einzuordnen.
Finanzielle Möglichkeiten unterschätzt
Damit werden nicht nur das eigene Einkommensniveau sondern zwangsläufig auch die eigenen finanziellen Möglichkeiten falsch eingeschätzt.
Ausgerechnet in einer der wachstumsstärksten Regionen der Welt halten sich somit durchschnittlich zwei von drei Befragten für ärmer als sie tatsächlich sind. Und das obwohl die deutliche Mehrheit der befragten Berufstätigen davon ausgeht, dass sich ihr Einkommen über die nächste Dekade zumindest stabil, wenn nicht sogar weiter positiv entwickeln wird.
Diese Tatsache wirkt sich deutlich auf das effektive Ausgaben-, Spar- und Investmentverhalten der Menschen in Asien aus. "Mit der Zeit wird das Bewusstsein für ihre objektiven Einkommensverhältnisse wachsen, weil sich Märkte öffnen und Unterschiede transparenter werden“, erwartet Adam Lessing, Head of Austria und Eastern Europe bei Fidelity Worldwide Investment: „Das wird dazu führen, dass die Menschen in Asien bald stärker als bisher konsumieren und damit zusätzliches Binnenwachstum generieren.“
Kaufkraft Asiens als Chance für Investoren
Schon heute profitieren viele einheimische Unternehmen von der steigenden Binnennachfrage einer wachsenden Mittelschicht in Asien. Die Entwicklung hin zu einer konsum- statt exportorientierten Wirtschaft wird zudem insbesondere in China durch verschiedene Maßnahmen aktiv von der Regierung gefördert. "Hiervon können Anleger profitieren“, ist Lessing überzeugt. Denn frühzeitige Investments in Unternehmen, die von der schlummernden Kaufkraft der asiatischen Konsumenten am stärksten profitieren werden, könnten Investoren attraktive Renditen bieten.