„Seit Jahren verbuchen wir eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Goldmünzen“, erzählt Katharina Kovacic. Sie betreibt gemeinsam mit ihrem Mann seit mehr als 30 Jahren das Geschäft Münzen-Zentrum im achten Wiener Gemeindebezirk.
Etwa die österreichischen Dukaten und Philharmoniker oder die 1000 Schilling Babenberger-Goldmünze, die die erste Schilling-Goldmünze der Zweiten Republik Österreich ist, eignen sich gut als Wertanlage. Aber auch internationale Münzen wie etwa die englischen Sovereigns, die australischen Nuggets und die kanadischen Maple Leafs zählen zu beliebten Anlageobjekten.
Ihr Wert liegt nahe am aktuellen Goldpreis und orientiert sich deshalb am jeweiligen Tages-Goldkurs.
Im Münzen-Zentrum sind 25 und 100 Schilling Goldmünzen aus den Jahren nach 1926 zum derzeitigen Goldpreis besonders begehrt. „Der aktuelle Preis für die 25 Schilling Münze liegt bei 250 Euro, für die 100 Schilling Münze bei etwa 920 Euro“, so Kovacic.
Noch bedeutender als das Material einer Münze ist jedoch ihre Seltenheit: Besonders Rares kann daher den aktuellen Goldwert deutlich übertreffen.
Sammeln nach Kriterien
Was genau das Sammlerherz höher schlagen lässt, ist von den jeweiligen Interessen abhängig. Das Sammlergebiet der Numismatik erstreckt sich über sämtliche Epochen, Währungen, Länder, Materialien, Motive sowie Formen und Farben. Wer nach Epochen sammelt und dabei antike Münzen bevorzugt, sollte dies nie ohne ausführliche Beratung durch Fachleute tun, warnt Kovacic. Die Münzen-Kennerin rät vor dem Erwerb von römischen oder altgriechischen Münzen Ratschläge von seriösen Händlern einzuholen und im Internet Vergleiche zu ziehen.
Für Einsteiger würden sich Münzen aus der Zeit Kaiser Franz Josefs eignen, die heute noch relativ günstig zu haben sind, ist Kovacic überzeugt: „Hier könnte noch Potential für Wertsteigerungen drinnen sein.“
China hoch im Kurs
Unter ausländischen Münzen sind jene aus China ab den 1970er Jahren derzeit besonders interessant. „Diese Münzen sind bisher deutlich im Wert gestiegen“, so Kovacic. Dass dieser Trend anhält, könne man zwar annehmen, aber eben nicht vorhersagen.
So warnt die Unternehmerin davor, Münzen ausschließlich aus Investmentgründen zu sammeln. Nur wer auch Liebe für das Sammelgebiet aufbringt, wird damit glücklich werden, ist sie überzeugt. Denn wie bei jeder Wertanlage ist man mit Münzen im Portfolio nicht vor Verlusten gefeilt.
Münzen aus Holz oder in Herzform
Immer mehr Anklang finden Kilomünzen, also Münzen aus einem Kilo Gold oder Silber, die aufgrund ihrer Größe besonders eindrucksvoll sind. Vor allem in Australien, China, Russland und in einigen Staaten Afrikas sind diese Prägungen häufig. So sind etwa Kilomünzen aus China, die ursprünglich 400 Euro kosteten, heute mehr als 4000 Euro wert.
Doch nicht alles, das glänzt ist Gold. So gibt es Holzmünzen, wie etwa jene aus der Republik Kongo, die unter Sammlern hoch im Kurs stehen. Auch Münzen aus Niob, ein besonders hitzebeständiges und seltenes Metall, ist für Sammler äußerst attraktiv.
Ungewöhnliches, das meist ebenfalls selten vorkommt, besitzt ebenso für Sammler hohe Anziehungskraft: Dazu zählen etwa drei-, vier-, fünfeckige, quadratische Münzen, solche, die die Umrisse eines Kontinents oder Staates nachbilden oder jene, die geformt sind wie ein Herz.