Im 4. Quartal belief sich die Nachfrage auf 39,7 Tonnen Gold, was 0,5 Gramm bzw. 20 Euro pro Kopf entspricht. Die quartalsweisen Ausgaben für Gebäck oder Toilettenpapier liegen wohl bei einem Vielfachen.
Global gesehen belief sich die physische Goldnachfrage im Vorjahr auf 4.067 Tonnen bzw. USD 206 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Die US-Neuverschuldung belief sich allein im Februar 2012 auf 231 Milliarden Dollar.
Auch in Relation zu anderen Bullenmärkten mutet der aktuelle Trend relativ verhalten an.
Bubble wohl eher bei den Staatsschulden
Vergleicht man die Entwicklung der US-Staatsschulden (US Total Treasury Securities Outstanding) mit der Goldpreisentwicklung, so kommt man ebenfalls zum Schluss, dass die Bubble wohl eher bei Staatsschulden zu finden ist.
Anfang 2012 betrug das Volumen aller Staatsanleihen weltweit 100.000 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht 150 Prozent des globalen Bruttoinlandsproduktes. In den 80er Jahren waren es lediglich 15.000 Milliarden US-Dollar bzw. knapp 70 Prozent des Welt-BIP. Das Ratio liegt aktuell bei 0,0001, und damit deutlich unter dem langfristigen Mittelwert. Würde die Staatsschuld gleich hoch bleiben und würde das Verhältnis auf die Extremwerte von 1980 ansteigen, so müsste der Goldpreis auf 11.900 US-Dollar! ansteigen.
Eine stark erhöhte Volatilität ist eher ein Merkmal für eine fortgeschrittene Phase eines Trends.
Sowohl die größten Up-Days als auch die größten Down-Days fanden jeweils im letzten Bullenmarkt statt. Ebenfalls ein Beweis dafür, dass sich der Goldpreis aktuell noch nicht in einer fortgeschrittenen Trendphase befindet.
Ein Blick auf “Google Trends” bestätigt unsere Annahmen. Weder der Suchbegriff „Gold Bubble“ noch „Goldpreis“ liefert deutlich mehr Suchergebnisse als noch in den Vorjahren. Interessant erscheint jedoch die Tatsache, dass die Suchergebnisse bezüglich „Gold Standard“ sukzessive ansteigen. Was die geographische Verteilung betrifft, so kommen die meisten Abfragen aus den USA, gefolgt von Singapur und Irland.
Ähnliches lässt sich auch erkennen, wenn man die Keyword-Abfrage seitens Bloomberg analysiert. Die Anzahl der Nachrichten, die das Wort „Gold“ enthalten liegt hier derzeit auf niedrigem Niveau. Betrachtet man die Korrelation zwischen Goldpreis und der Häufigkeit von Nachrichten rund um das Thema Gold, erkennt man, dass sich die Stimmung im Laufe der letzten Monate klar abgekühlt hat.
Fazit
Wir gehen weiterhin davon aus, dass der Goldpreis am Ende des Bullenmarktes zumindest auf das inflationsbereinigte Allzeithoch aus 1980 bei 2.300 US-Dollar je Unze steigen wird. Freilich basiert diese Inflationsberechnung auf den offiziellen Daten des Bureau auf Labor Statistics. Wenn man die alte Berechnungsweise der Teuerung lt. Shadow Stats heranzieht, so müsste Gold auf mehr als 8.800 US-Dollar steigen, um das Hoch aus 1980 real zu übertreffen. Bei Silber läge der Wert bei 517 US-Dollar je Unze.