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Griechenland
 
04.07.2011

Griechenland Too big to fail?

Von Peter Lindemann
Was passieren kann, wenn ein systemrelevanter Marktteilnehmer ausfällt und fallengelassen wird, ist seit der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers hinlänglich bekannt. Too big to fail – auch Griechenland ist zu groß, zu wichtig für die Eurozone, als dass die Rettung der vor dem Staatsbankrott stehenden Südeuropäer scheitern dürfte.
Griechenland Too big to fail?
Der griechische Beitrag zur europäischen Wirtschaftsleistung ist zwar zu vernachlässigen. Ein Zahlungsausfall würde aber insbesondere die Bilanzen deutscher, französischer und italienischer Banken belasten und könnte vor allen Dingen die Schuldenkrise in Portugal, Irland, in Belgien und Italien dramatisch verschärfen.

Bis zu 120 Milliarden Euro zusätzlich benötigt Griechenland in den kommenden zwei Jahren. Kurzfristig müssen zwölf Milliarden Euro aus dem ersten Kreditprogramm fließen – sonst ist Hellas schon im Juli Pleite. Doch wie sooft seit Ausbruch der Finanzkrise finden Europas Politiker nur schwerfällig zu einer gemeinsamen Linie. Die unterschiedlichen nationalen Interessenlagen bremsen den Entscheidungsfluss, die daraus resultierende Kakophonie der (nicht) handelnden Personen belastet zusätzlich die Lage an den Kapitalmärkten.

Französisches und deutsches Spagat

So versuchen Frankreich und Deutschland derzeit einen Spagat mit erheblichem Verletzungsrisiko: Sie fordern einen substanziellen, quantifizierbaren und verlässlichen Rettungsbeitrag der privaten Gläubiger – aber auf so freiwilliger Basis, dass die Ratingagenturen die Bonität griechischer Staatsanleihen nicht auf „D“ wie Default herabsetzen. Das würde alle griechischen Schulden sofort fällig stellen und an den Kapitalmärkten vermutlich unkalkulierbare Reaktionen auslösen.

Je länger die Krise anhält, desto stärker setzen die Investoren auf Sicherheit. Konkret heißt das: Rückzug aus Aktien und anderen risikobehafteten Anlagen, Flucht in sichere Zinspapiere. Als sicherer Hafen gelten auch deutsche Bundesanleihen. Die höhere Nachfrage treibt den Kurs und drückt die Kapitalmarktrenditen – zuletzt auf deutlich unter drei Prozent. Das bleibt nicht ohne Wirkung für die Preise von Hypothekendarlehen.

Zinsverlauf der nächsten Monate unklar

Vorläufig bleiben Griechenland und die Stabilität der Währungsunion die marktbeherrschenden Themen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Krise wird deshalb eine verlässliche Prognose über den Zinsverlauf der kommenden Monate immer schwieriger. Kurzfristig verharren die Zinsen auf ihrem aktuell niedrigen Niveau oder sacken sogar noch ein wenig ab. Erst wenn die griechische Schuldenkrise glaubwürdig gelöst wird, kehrt das Vertrauen der Anleger zurück. Dann rücken wieder Konjunktur und Inflation in den Fokus der Anleger und treiben in Deutschland die Anleihezinsen zurück in den Aufwärtstrend, der Ende August 2010 startete.

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