Das Sicherheitsdenken überwiegt grundsätzlich bei der Geldanlage. Bei den Österreichern gilt im Zusammenhang mit Sparen generell: „Absicherung geht vor Risiko“. Gerade in turbulenten Zeiten auf den Kapitalmärkten sind konservative Sparformen auf dem Vormarsch.
Unattraktiven Zinsen bei Sparbüchern beeinträchtigen Beliebtheit
Eine Renaissance feiert seit Anfang des Jahrtausends das Sparbuch. Im 1. Quartal 2010 hält es zwar die Pole-Position in der Beliebtheit der Österreicher (49 Prozent), verliert aber relativ im Vergleich zum Bausparvertrag. Die Gründe dafür liegen für Alexander Zeh, Finanzmarktforscher bei der GfK, klar auf der Hand: „Die Unsicherheit der letzten Monate in breiten Teilen der Bevölkerung wird zwar tendenziell weniger, ist jedoch noch deutlich vorhanden. Man vertraut einerseits dem, was man kennt und möchte gleichzeitig sein Geld nicht zu lange binden.“ Waren es im Jahr 2000 nur 15 Prozent, die das Sparbuch interessant fanden, so sind es jetzt beachtliche 49 Prozent - es waren aber schon einmal 52 Prozent gegen Ende des letzten Jahres. Das Sparbuch hat sich in den letzten acht Jahren in der Beliebtheit fast vervierfacht, die Österreicher parken ihr Geld am täglich fälligen Sparbuch. „Es zeigt sich jedoch erstmals ein Trend weg vom Sparbuch. Ein Grund dafür sicherlich die unattraktiven Zinsen.“ kommentiert Zeh.
Bausparer feiert Comeback
Konnte der bei den Österreichern sehr beliebte Bausparvertrag bis dato von der Krise nicht wirklich gewinnen, so zeigt sich seit Mitte 2009 ein eindrucksvolles Comeback. Die Attraktivität steigert sich weiter. Mittlerweile sind es wieder 47 Prozent der Bevölkerung, die dieses Traditionsprodukt interessant finden.
Wertpapiere - stabil auf niedrigem Niveau
Das Interesse an Anlage in Wertpapiere ging in den letzten Quartalen zurück. So erreichen Investmentfonds niedrige Werte im 9-Jahres-Vergleich (acht Prozent) und bestätigen damit die Erwartungen. Auch das Interesse an Aktien erholt sich kaum, lediglich acht Prozent finden Aktien in den ersten Monaten besonders interessant.
Auch klassische Versicherungsprodukte können von dem Bedürfnis nach Sicherheit bis dato kaum profitieren: Die Pensionsvorsorge mit staatlicher Förderung liegt bei 15 Prozent, die klassische Lebensversicherung pendelt knapp unter 20 Prozent (aktuell 19 Prozent).
Interesse an Gold steigt rasant
Auf der anderen Seite nimmt das Interesse an der Veranlagung in Gold wieder deutlich zu: Waren es 2007 nur sieben Prozent der Österreicherinnen und Österreicher, die die Veranlagung in Gold interessant fanden, so sind es jetzt mehr als doppelt so viele - beachtliche 16 Prozent!
Die Rangliste der beliebtesten Sparformen lautet daher wie folgt: