Gründe für den Goldpreisrückgang
Gründe für die Goldverluste gibt es viele. Zum einen ist das Verlustrisiko an den Kapitalmärkten durch das anhaltende Eingreifen der Notenbanken deutlich gesunken. Zudem ist die Angst vor steigenden Inflationsraten aktuell sehr niedrig. Hinzu kommt, dass Großinvestoren wie Fondsgesellschaften und Notenbanken teilweise Gold verkaufen – mit negativen Folgen für den Preis. Denn Gold wird zwar gefördert, aber nicht verbraucht. Der Großteil des geförderten Goldes geht nicht zur Verarbeitung in die Industrie, sondern wird bei Anlegern und in den Tresoren der Notenbanken gelagert. Der steten Zunahme des globalen Goldvorrates müsste eine stete Nachfrage nach dem Edelmetall gegenüberstehen, um den Preis stabil zu halten bzw. ihn steigen zu lassen – das scheint derzeit aber nicht der Fall.
Anders beim Industrie- und Edelmetall Palladium. Hier steht der industrielle Verbrauch im Vordergrund – und der steigt. „In der Autoindustrie verdrängt das preiswerte Palladium mehr und mehr das bei der Herstellung von Katalysatoren verwendete, teure Platin“, berichtet Finanzexperte Andreas Hauser von der Wiesbadener Vermögensverwaltung HP&P. Außerdem sei die Produktion nicht beliebig erweiterbar, denn Palladium komme nur an wenigen Stellen auf der Erde vor. Der russische Norilsk Konzern sorgt für mehr als 40 Prozent der globalen Palladium-Produktion, Südafrika liefert etwa ein Fünftel, der Rest kommt aus Nordamerika und China. Entscheidend ist die quasi Monopolstellung von Norilsk Nickel. Der russische Konzern hat die Überproduktion von Palladium aus früheren Jahren inzwischen abgebaut und verknappt zusehends das Angebot. Die Russen spekulieren auf neue Preisschübe und damit auf Rekordgewinne. Zimperlich sind sie dabei nicht, das zeigte sich bereits vor zwölf Jahren als der Autoriese Ford durch ungeschickte Bevorratung gezwungen wurde, bis zu 1.000 US Dollar für das Industriemetall Palladium zu zahlen.
Anlagemöglichkeiten
Aktuell liegt der Palladium-Kurs bei 760 Dollar. Aufgrund des Automobilbooms vor allem in den Schwellenländern Asiens dürfte die Nachfrage nach Palladium weiter steigen. Experten halten Kursziele von 1.000 Dollar in naher Zukunft für durchaus realistisch. Anleger, die sich die Kurschancen nicht entgehen lassen wollen, können entweder direkt über Zertifikate auf den Palladium-Preis spekulieren oder das Investment mit Fonds breit streuen.