Gerade die Beispiele verlustreicher Geldanlagen dank Bankbetreuung machen doch klar, dass die Kreditinstitute ihre knappen Beratungskapazitäten auf hochwertige Geldanlagen konzentrieren sollten, um die Kunden in diesem Bereich bestmöglich zu beraten, damit diese ihr schwer verdientes und erspartes Geld nicht durch Finanzprodukte verlieren, die weder der Bankberater noch seine Berater-Bank verstanden haben.
Möglich ist dies aber auch, weil Transparenz bei vielen Banken einen besonders niedrigen Stellenwert hat, wie viele Websites der Kreditinstitute zeigen. Da werden potenziellen Kunden schon bei einfachen Finanzprodukten nach wenigen Sätzen kärglicher Information aufgefordert, einen Beratungstermin zu vereinbaren. Auch so kann man Öffentlichkeit und Überprüfbarkeit von Information unter dem Stichwort Beratungsgespräch verhindern.
Dabei haben gerade Fälle wie Madoff, Meinl European Land, Auer von Welsbach-Gruppe und viele andere Beispiele gezeigt, wie wichtig Transparenz bei Finanzprodukten ist, um Anleger vor Schaden zu bewahren. Banken, die bei jeder Gelegenheit predigen, wie sehr der Kunde im Mittelpunkt ihres Handels steht, können dies leicht unter Beweis stellen, indem sie ihre Produkte klar und umfassend im Internet darstellen, um interessierten Kunden die Chance zu geben, sich gründlich zu informieren, um dann in einem Gespräch mit einem Bankberater auf Grund ihres Vorwissens die richtigen Fragen zu jenen Produkten zu stellen, die wirklich Beratung benötigen. Es ist schön, dass es möglich ist, auch an Tankstellen Geld anzulegen, noch schöner wäre es allerdings, einfache Bankgeschäfte vom Computer aus zu erledigen – egal, wo dieser steht. Dazu bedarf es weder einer Bankfiliale noch einer Tankstelle, sondern nur Transparenz, Transparenz und nochmals Transparenz.