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Europa aktuell
 
04.06.2013

Europa aktuell Was ist heute schon eine Million Euro?

Von Wolfgang Thomas Walter
Europas Länder verlieren an Attraktivität. Eine Krise der Institutionen? Warum auch der ehemalige Euro-Kandidat Türkei derzeit in der Klemme steckt und neue Millionäre noch lange nicht genug haben. Walter K. Eichelburg im Biallo.at-Interview.
Europa aktuell Was ist heute schon eine Million Euro? Finanzportal
Walter K. Eichelburg, hartgeld.com
Biallo.at: Das 25. Ranking des Schweizer Wirtschaftsinstituts IMD zur Wettbewerbsfähigkeit zeichnet nicht nur für südeuropäische Krisenstaaten ein düsteres Bild. Auch sogenannte Kernländer wie die Niederlande oder Finnland verlieren dramatisch an Boden. Wie ernst ist dieses Alarmsignal einzuschätzen?

Walter K. Eichelburg: Dieser Vergleich der Wettbewerbsfähigkeit ist mit Vorsicht zu geniessen. Warum werden die überbürokratisierten USA an 1. Stelle gereiht? völlig unverständlich. Dass man die EU-Südstaaten vergessen kann, ist klar. Man sollte sich nicht so viel aus solchen Studien machen.

Biallo.at: Es gebe keine Eurokrise, sondern eine Krise der europäischen Institutionen, sagte unlängst Altkanzler Helmut Schmidt. Auch der frühere französische Präsidenten Valéry Giscard d'Estaing ist dieser Auffassung. Die einzige Institution, die funktioniere, sei die Europäische Zentralbank (EZB). Wirklich?

Eichelburg: Beide Herren sind sehr alte, senile Elitisten. Zumindest geben sie zu, dass in der EU einiges nicht in Ordnung ist, das ist neu. Faktum ist aber: der Euro ist im Untergang und muss immer wieder "gerettet" werden, die EU verliert gerade überall den Rückhalt bei den Bevölkerungen. Die EZB ist die Gelddruckmaschine, ohne die Euro und EU schon lange untergegangen wäre. Deren Lebensspanne ist jetzt begrenzt.

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Biallo.at: Verunsicherte Anleger werfen fast panikhaft türkische Aktien aus ihren Depots. Am Rentenmarkt herrscht Ausverkaufs-Stimmung. Der Kurs der zweijährigen Türkei-Bonds fiel am Montag auf ein 18-Monats-Tief, zehnjährige Türkei-Anleihen rentierten bei 7,1 Prozent. Auch die türkische Währung ging auf Talfahrt. Das Land am Bosporus steigt immer mehr zu einem der Favoriten des Emerging Markets auf. Bring die Erdogan-Regierung das Land wirtschaftlich zu Fall?

Eichelburg: Die Finanzmärkte mögen eben keine Instabilität. Das Hauptproblem der Türkei ist die hohe Auslandsverschuldung sowie das hohe Handelsbilanz-Defizit. Es ist durchaus möglich, dass die Türkei deswegen gerade crasht, weil das Auslandskapital zurückgezogen wird. Dann ist auch Erdogan am Ende.

Biallo.at: 5.500 neue Millionäre in Österreich 2012 – mehr als in der Schweiz. Ihr Vermögen wuchs zweistellig auf insgesamt 245 Milliarden Euro – neuer Rekord. Sorgt diese Entwicklung inmitten der Eurokrise für weiteren sozialen Sprengstoff?

Eichelburg: Was ist heute schon eine Million Euro, so viel kostet schon ein etwas besseres Einfamilienhaus in einer besseren Lage. Aber für die SPÖ-Funktionäre ist es offenbar viel Geld, wenn sie es mit ihren Gehältern vergleichen. Daher auch deren Forderungen nach "Millionärssteuern". Aber bevor solche Steuern kommen, wird der kommende Finanzcrash mit den Währungsreformen diese Papier-Millionen in fast nichts auflösen.

Biallo.at: Leitzins bei 0,25 Prozent im Juni? Konsequent haben die europäischen Währungshüter die Null-Prozent-Marke im Visier. Erwarten uns 2013 amerikanische Verhältnisse auf den Kapitalmärkten?

Eichelburg: So niedrige Leitzinsen können Zentralbanken nur dann halten, solange sie den Goldpreis unten halten können. Denn wenn dieser massiv steigt, müssen die Zinsen rauf. Dann kommt der Systemcrash, weil das Finanzsystem nur mehr bei so niedrigen Zinsen überleben kann. Wir werden sehen, wie lange das noch gelingt. Wenn man sich die Äusserungen der Politik über Enteignung der Sparer, etc. ansieht, dann geht das offenbar nicht mehr lange. Negative Realzinsen wie jetzt konnten nie ewig durchgehalten werden - wegen der einmal einsetztenden Kapitalflucht.

Leserkommentare
08.06.2013 12:07 Uhr - von Rainhard Wiesinger
Giscard d'Estaing und H. Schmidt
Werden von dem großen, unfehlbaren Walter K. Eichelburg als senile und eitle Elitisten beschimpft. Da fragt man sich was, Eichelburg dazu berechtigt. Seine Leistung besteht darin, sich seit über einem halben Jahrzehnt (!) sich von einer Fehlprognose zur nächsten zu lügen und dann eine Präpotenz an den Tag zu legen, als hätte er sich nie geirrt. Es spricht auch nicht für die Qualität von biallo.at, dass man so jemanden eine vollkommen kritiklos eine Plattform bietet.
07.06.2013 17:26 Uhr - von stephanm
WE Crashprophet
Seit mehreren Jahren prophezeit Hr. WE den Systemcrash in immeren kürzeren Abständen. Auf seiner Webseit herrscht schlimmste Zensur. Nur genehme Zuschriften werden veröffentlicht. Also kann man einen Hr. WE getrost vergessen bzw. sich gar nicht erst ansehen oder lesen. LG Hr. SM
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