Biallo.at: Das niedrige Zinsniveau trifft jetzt auch die Bausparer. Die staatliche Bauspar-Prämie sinkt nach 3,5 Prozent für 2010 im kommenden Jahr auf die gesetzliche Untergrenze von 3,0 Prozent. Sehen Sie Anzeichen, dass das Zinsniveau wieder steigen wird, so dass die Bausparer 2012 wieder mit einer steigenden Bauspar-Prämie rechnen dürfen?
Erich Hackl: Wenngleich wir nun sowohl bei der Prämie als auch bei den Zinsen an die Untergrenzen gestoßen sind, erreicht Bausparen vergleichsweise immer noch gute Erträge. Der 3- und 6-Monats-EURIBOR haben sich zuletzt bewegt, früher oder später wird sich das auch auf die Zinssätze auswirken. Für das Jahr 2011 kommt es vermutlich zu spät, haben wir doch als Anpassungsstichtag den 30.11. jeden Jahres festgelegt. Fix ist jedenfalls, dass es in den nächsten Jahren nicht weniger Zinsertrag für unsere Kunden geben kann, sondern nur mehr!
Biallo.at: Befürchten Sie,daß der Finanzminister angesicht der Finanznöte des Staates, auch bei der Bauspar-Förderung sparen wird?
Hackl: Davon gehen wir nicht aus, schließlich erzielt Bausparen in der Wohnbauförderung die positivsten Effekte. Im Jahr 2009 schüttete der Staat 155 Millionen Euro an 5,1 Millionen Bausparer aus. Ein Beitrag, der vielfach zurückkommt. Denn im gleichen Jahr stellten die Bausparkassen ihren Kunden mehr als 3,2 Milliarden Euro günstiges Baugeld zur Verfügung. Da sehen wir als substantiellen Beitrag für die Bauwirtschaft!
Biallo.at: Was können Bausparer tun, um ihren Ertrag beim Bausparen zu optimieren?
Hackl: Sie können einen ABV STARTvertrag abschließen. Mit dem sichern sich Kunden ganz einfach bereits jetzt hohe Erträge und sorgen gleichzeitig für den nächsten prämienbegünstigten Bausparvertrag vor. Kurz gesagt: Neben dem laufenden Bausparvertrag, kann der ABV STARTvertrag abgeschlossen werden, dafür gibts ordentliche 3,75 Prozent p.a. Zinsen zu kassieren. Nach Ablauf des alten Bausparvertrages beginnt dann automatisch ein neuer ABV Bausparvertrag mit allen Vorteilen des klassischen prämienbegünstigten Bausparens zu laufen. Der höchste Effektiv-Zinssatz lässt sich bei einer jährlichen Einzahlung im Dezember erzielen. Der Kunde kann natürlich den Abschlusszeitpunkt für einen neuen Bausparvertrag so wählen, dass er möglichst lange in den Genuss der tollen Einstiegs-Verzinsung kommt.
Bausparverträge als Vorsorge
Wie Sie Geld im Pflegefall schützen kann
Termingeld
Die besten Zinsen für 12 Monate
Historisch niedrige Zinsen
Kreditaufnahme - Chance statt Falle
Höherer Einstiegszinssatz für Online-Bausparer
Biallo.at: Sie bieten Bausparern, die ihren Bausparvertrag online abschließen einen höheren Einstiegszinssatz von 4,5 Prozent p.a. statt 3,5 Prozent p.a. und für heuer noch die staatliche Bausparprämie von 3,5 Prozent für Einzahlungen bis maximal 1.200 Euro pro Jahr. Bis zu welchem Zeitpunkt können potenzielle Bausparer diesen erhöhten Zinssatz für einen Online-Abschluss eines Bausparvertrages bei der Allgemeinen Bausparkasse der Volksbanken erhalten?
Hackl: Da diese Aktion erst seit 1. Oktober läuft, ist kurzfristig mit keiner Veränderung dieses überaus attraktiven Einstiegszinsssatzes zu rechnen.
Biallo.at: Für wie lange erhalten Bausparer dann diesen erhöhten Zinssatz?
Hackl: Wie auch bei unseren anderen Ansparprodukten gilt der Zinssatz bis zum übernächsten Halbjahresende - also maximal zwölf Monate, danach kommt die Indikator-Regelung zu Anwendung.
Biallo.at: Wird es für Online-Bausparer auch im kommenden Jahr Vorteile geben und wie werden diese aussehen?
Hackl: Ja - wird es. Wir müssen einmal abwarten, wie Kunden auf unser Angebot reagieren, erst dann werden wir entscheiden, ob wir den Online-Abschluss mit einem Zinsenbonus versehen oder nach einem alternativen Dankeschön suchen.
Biallo.at: Für jene, die im kommenden Jahr Bauvorhaben in Angriff nehmen und den Herbst nützen, um sich darauf vorzubereiten sind natürlich Kreditzinsen ein wichtiges Thema. Wird es im nächsten Jahr auch Änderungen beim Zinssatz für Bauspar-Darlehen geben?
Hackl: Da der Spielraum nach unten ziemlich ausgereizt ist, kann es im Falle eines Zinsenanstiegs zu einer verzögerten Auswirkung auf Darlehens-Zinssätze kommen. Darum würde unsere Empfehlung momentan lauten, sich mit einem FixzinsDarlehen - siehe hier - langfristig günstige Zinssätze zu sichern und sich auch wieder vermehrt die Zinssatz-Obergrenze von Bauspardarlehen in Erinnerung zu rufen!