Inflationsangst und schwacher Dollar treiben Goldpreis
Hauptgrund für die aktuelle Goldrallye sind der erneut schwächelnde Dollar sowie noch immer hohr Inflationsraten. Künftige Preisanstiege sieht die RZB die durch die neuen Rettungspakete für einige Euro-Mitgliedsländer neu angefachten Inflationsängste. Diese haben umso mehr Nahrung, als auch die Europäische Zentralbank (EZB) als Teil des Paketes Staatsanleihen von Mitgliedsländern am Sekundärmarkt kauft.
Zwar befürchten die RZB-Eperten nicht, dass die EZB damit auf absehbare Zeit ein Inflationsproblem heraufbeschwört, zumal sie vorhat, diese gezielte Liquiditätszufuhr durch andere Maßnahmen zu kompensieren. Die Glaubwürdigkeit der EZB ist aber nach den Kehrtwenden der letzten Wochen angekratzt, und die Sorge mancher Investoren, dass sie mit den jüngsten Maßnahmen langfristig die Preisstabilität aufs Spiel setzt, wird nicht so rasch wieder verschwinden.
Da der Goldmarkt (verglichen mit den großen Währungsmärkten) nicht allzu groß ist, dürfte es wahrscheinlich ausreichend sein, wenn auch nur ein Teil der Investoren sicherheitshalber seine Goldhaltung erhöht, um einen weiteren deutlichen Preisanstieg zu erreichen. Unterstützend für den Goldpreis wirken auch die auf absehbare Zeit sehr tief bleibenden Zinsen, die die Opportunitätskosten (entgangene Zinsen) gering halten.
Gegenüber dem Euro liegt der Goldpreis auf Grund der Euro-Schwäche der letzten Monate ohnedies bereits auf einem neuen Höchststand – auch hier dürfte es parallel zur oben beschriebenen Bewegung zu weiteren Anstiegen kommen, die eher noch ausgeprägter sein dürften, da auch bei der Relation Euro/US-Dollar noch einiges Abwärtsrisiko (sowohl kurz als auch längerfristig) besteht.
Aber Vorsicht: Es handelt sich bei Gold um keinen Sparbuchersatz, sondern ein sehr
spekulatives Investment, das nicht nur kurzfristig starken Preisschwankungen in beide Richtungen unterliegt, sondern historisch auch lange Phasen (1980-2001) aufwies, wo sich sein Wert über rund 20 Jahre mehr als halbierte.