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Stöferle zu Gold-Investments
 
06.09.2010

Die Unterschiede zum letzten Bullenmarkt

Biallo.at: Vergleicht man den derzeitigen Bullenmarkt, sehen viele Experten Unterschiede beispielsweise zu den „goldenen“ Zeiten in den 70er Jahren. Wo liegen hier Ihrer Meinung nach aktuell die entscheidenden Unterschiede?

Stöferle: Im Vergleich zum letzten Bullenmarkt der 70er Jahre gibt es zahlreiche gravierende Unterschiede. Damals waren Emerging Markets wirtschaftlich unbedeutend, die Kaufkraft war deutlich geringer. Die Goldnachfrage kam in erster Linie aus Industrienationen. Die chinesische Mittelschicht, die mittlerweile auf knapp 100 Millionen Menschen angewachsen ist, durfte am letzten Bullenmarkt nicht teilnehmen, der private Goldbesitz war bis vor wenigen Jahren verboten. Und sicherlich der wichtigste Punkt: Eine starke Anhebung des Zinsniveaus (ähnlich wie Anfang 1980) ist de facto unmöglich.

Zahlreiche Punkte erinnern aber auch stark an den letzten großen Bullenmarkt in den 70er Jahren. Ähnlich wie in der letzten Dekade (damals waren es knapp 5.000 Tonnen) wurde auch vor dem letzten Bullenmarkt (insesondere von 1961-1972) seitens der Notenbanken massiv verkauft. Historisch hat jeder Reflations-Zyklus zu einer weiteren Asset-Blase geführt, in den 70er Jahren waren es Rohstoffe. Vieles deutet darauf hin, dass wir vor einer ähnlichen Entwicklung wie 1974 stehen könnten. Kräftige Angebotsverknappungen, wachsende Risikoaversion, fehlendes Vertrauen in Papiergeldwährungen, stark steigende Geldmengen und – früher oder später – eine Erholung des globalen Wirtschaftswachstums könnten zu einer ähnlich impulsiven Entwicklung führen. Zudem geht es der Minenindustrie zwar besser, die Margen sind jedoch nach wie vor nicht sehr hoch und die Grenzkosten liegen teilweise gefährlich nahe am Spot-Goldpreis. Derzeit dürfte jedoch auch bei den westlichen Notenbanken ein Umdenken stattfinden, die Zeit der großen Verkäufe ist definitiv vorüber, während die Notenbanken in den Emerging Markets weiter zukaufen. Der Anstieg mit dem größten Momentum stünde uns also unmittelbar bevor. Im Zuge dessen erwarten wir das Erreichen unseres langfristigen Kursziels von USD 2.300 je Unze. Der Bullenmarkt der 70er Jahre ließ Gold um den Faktor 24 steigen. Auf den aktuellen Bullenmarkt umgemünzt, würde dies ein Kursziel von USD 6.000 bedeuten.

Viele Leute fragen mich auch wieso gerade das inflationsbereinigte Allzeithoch bei USD 2.300 mein Kursziel darstellt. Ganz einfach: Während der Goldpreis Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre bei bis zu 850 USD notierte, lag das durchschnittliche amerikanische Haushaltseinkommen bei rund 17.000 USD/Jahr. Heutzutage würde ein vierköpfiger Haushalt mit einem Jahreseinkommen von USD 17.000 bereits weit unter der Armutsgrenze leben. Auch die Verschuldung der amerikanischen Haushalte hat sich innerhalb der letzten Dekaden dramatisch ausgeweitet. Während die Privathaushalte 1987 noch mit USD 10 Billionen verschuldet waren, so liegt der Schuldenstand der US-Haushalte heute bei USD 28 Billionen. Somit ist ein nominaler Vergleich der Goldpreise auf Dekaden zurück nur bedingt sinnvoll, weshalb unser Ziel beim inflationsbereinigten Allzeithoch von USD 2.300 liegt.

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