Die Santander hat ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2014 veröffentlicht. Die Bilanz: Die Konzentration auf wenige aber gezielte Produkte im Kerngeschäft zahlt sich aus.
Der Finanzmarkt ist im Wandel, die Sparzinsen sinken immer weiter. Viele Banken schließen ihre Filialen - und um die Einlagensicherung gibt es eine landesweite Debatte, die von Spekulationen und Unsicherheiten geprägt wird. Von all dem ist auf der Bilanzpressekonferenz der Santander Consumer Bank Österreich nichts zu spüren. Die kleine Tochter der spanischen Banco Santander, die zu den elf global führenden Finanzgruppen gehört, präsentiert ihre Zahlen mehr als zuversichtlich: „Wir sind mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr sehr zufrieden. In unseren Kerngeschäftsfeldern, der Waren- und Kfz-Finanzierung, sind wir seit Jahren erfolgreich unterwegs. 2014 sind wir in beiden Bereichen erneut gewachsen.“, sagt Olaf Peter Poenisch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Santander Consumer Bank Österreich.
Santander bleibt unbestrittener Marktführer für Händlerkredite
Das Kreditgeschäft ist überhaupt der Dreh- und Angelpunkt der Santanderstrategie in Österreich. Die Bank ist die Nummer Eins bei der Finanzierung von Konsumgütern durch Händlerkredite (95 Prozent Marktanteil) und der größte herstellerunabhängige Kfz-Finanzierer für österreichische Konsumenten und Konsumentinnen. Das die Bank im Jahr 2013 den Streit um die Kreditrestschuldversicherung verlor und im vergangenen Jahr über 3.800 Konsumentinnen entschädigen musste, sieht die Geschäftsführung heute als neuen Ausgangspunkt, um Kreditnehmern entgegenzukommen. Denn seit dem Fall sei eine rege Zusammenarbeit zwischen der Santander und dem VKI entstanden. „Wo vorher nur unsere Anwälte im Gespräch standen, gibt es nun einen konstanten Austausch zwischen der Bank und dem Konsumentenschutz.“, sagt Poenisch. Von Seite der Konsumenten und Kreditnehmerinnen spüre die Bank hier kein Misstrauen mehr.
Online-Sparen bringt Neukunden und Umsatz
Neben dem Kerngeschäft im Kreditbereich erzielte Santander auch beim Einlagengeschäft gute Zahlen. 814 Millionen Euro kann die Bank im ersten vollen Jahr für Tages- und Festgeld als Online-Sparprodukte vorweisen. Dabei gehört sie zu den wenigen Anbietern, die monatliche Zinstermine gewähren und dadurch Sparern auch einen Zinseszins auszahlen. Trotz niedriger Zinsen im europäischen Raum, plant Santander keine weiteren Sparprodukte ins Portfolio aufzunehmen. „Wir wollen den Kunden einfache und verständliche Produkte anbieten“, sagt der Unternehmenssprecher Robert Hofer. Die Santander Österreich sei auf das Geschäft mit Privatkunden spezialisiert, deshalb stehe eine starke Beratung und der Fokus auf ein spezialisiertes Segment im Vordergrund der Strategie. Dies erklärt auch, warum die Santander, entgegen der Tendenz in der Branche, stetig ihr Filialnetz ausbaut. Denn speziell im Kreditgeschäft suchten die Konsumentinnen häufig das persönliche Gespräch. Dennoch werde auch der Ausbau von Online-Tools zum Banking am Computer oder Smartphone zusätzlich vorangetrieben.
Sicherheit und Transparenz als Kundencredo
Wegen der geplanten Umstellung der Einlagensicherung sieht Poenisch keinen Grund zur Sorge, weder für die Konsumenten noch für die Bank selbst. Insgesamt betont die Santander Österreich seit Jahren, dass sie keine staatlichen Zuschüsse erhalte. Besonders vor dem Hintergrund der Eurokrise und dem wirtschaftlich eher schwach aufgestellten Heimatland des spanischen Mutterkonzerns sei diese Information wichtig für das Vertrauen der Kundinnen.
