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Walter K. Eichelburg
 
11.04.2012

Im Interview Walter K. Eichelburg "Goldforderungen anstatt Gold, auf das man zugreifen könnte – ja das haben wir"

Von Wolfgang Thomas Walter
Explodierende Rohstoffpreise, Goldreserven die es nicht gibt, eine drohende Immobilienblase dankt billigem Kredit und die neuerliche Eurokrise Teil X. Themen, die im April 2012 nicht nur Walter K. Eichelburg bewegen. Biallo.at im Interview mit dem Wiener Goldexperten und Investor.
Walter K. Eichelburg Goldforderungen anstatt Gold, auf das man zugreifen könnte – ja das haben wir
Walter K. Eichelburg, Goldexperte und Investor in Wien
Biallo.at: Die Energiepreise machen den Verbrauchern zu schaffen – und sind der Hauptgrund, warum die „gefühlte Inflation“ in vielen Ländern deutlich höher liegt als die amtlich gemessenen Werte. Auch an den Kapitalmärkten werden die Anleger zunehmend vorsichtiger. Und der Immobilienmarkt? Droht uns auch hier eine neue Blase?

Walter  K. Eichelburg:
Die Gelddruckerei der Zentralbanken treibt derzeit die Rohstoffpreise, nicht die weltweite Nachfrage, die zurückgeht. Die "gefühlte Inflation" ist schon die richtige Inflationsrate, nicht offizielle Lügenstatistik. In der Eurozone dürften wir etwa 8% jährliche Preissteigerungen haben, bei Lebensmitteln und Erdölprodukten noch viel mehr. In den USA ist es über 10 Prozent.
In Deutschland entsteht gerade eine Immobilienblase aus billigem Kredit, ebenso in der Schweiz. Diese werden platzen wie in den USA, Irland, Spanien bereits geschehen. Aber auch diese ausländischen Beispiele halten die Masse der Schafe nicht davon ab, sich am Höhepunkt in Immobilien einzukaufen.

Biallo.at: Kaum hat sich über Griechenland, Spanien und Co. in den vergangenen Wochen das Mäntelchen der ruhe gelegt, keimt neue Nervosität auf. Die Renditen für Anleihen aus Spanien, Italien und Portugal steigen wieder deutlich an, Experten sind in Alarmstimmung. Panikmache, oder neue – oder alte – Gefahren für die Euro-Länder?

Eichelburg: Nach einer Periode von einigen Monaten der "Heilen Welt" per Gelddrucken und Propaganda geht jetzt die Eurokrise wieder voll los. Jetzt dürfte es einmal Spanien erwischen. Im Gegensatz zu Griechenland ist Spanien zu gross für eine Rettung. Und nicht vergessen: die Ansteckung ähnlicher Staaten. Und wenn der Linke Hollande in Frankreich Präsident wird, dann dürfte auch von dort die Kapitalflucht voll anlaufen, das bringt den Euro sicher um. Jetzt kommt raus, dass der Euro am 30 November 2011 fast untergegangen wäre. Nur das Eingreifen der Fed und anderer Zentralbanken konnte das noch knapp verhindern.


Biallo.at-Spezial: Finanzplatz Wien – was die Hauptstadt für Sparer zu bieten hat


Biallo.at: Die Hilfsmilliarden verpuffen folgenlos – für Ifo-Chef Hans-Werner Sinn ist Griechenland international einfach nicht wettbewerbsfähig – weil zu teuer. Sinns Credo: „Jedes Land, egal, wie produktiv es ist, wird wettbewerbsfähig, wenn es nur billig genug ist.“ Wo könnte denn Ihrer Meinung nach Griechenlands „Rentabilitätslevel“ liegen?

Eichelburg:
Griechenland muss aus dem Euro raus, um abwerten zu können. Das gilt für alle Südstaaten der Eurozone. Ökonomen sagen, dass Griechenland einen Euro-Kurs von $0.31 braucht, Spanien einen von $0.34, Portugal vermutlich noch niedriger. Dagegen würde Deutschland auch mit $1.80 zurechtkommen. So gross sind die Unterschiede. Das ist der wahre Grund, warum es den Euro einmal zerlegen muss.

Biallo.at: Wie beispielsweise auch Deutschland und die Schweiz lagert Österreich seine Goldreserven ebenso im Ausland ein. Nicht wenige Stimmen befürchten jedoch, dass im Krisenfall dessen Zugriff zum Problem werden könnte. Wie sieht hier eigentlich die Rechtslage im Fall der Fälle aus?

Eichelburg:
Da war in der österreichischen Presse vor kurzer Zeit ein guter Artikel:
Wenn es hart auf hart geht, haben wir nämlich gar keine Goldreserven. Sondern nur Forderungen. Denn der Zugriff auf im Ausland gelagertes Gold ist im Krisenfall (und nur dann braucht man es ja physisch) davon abhängig, ob das Lagerland auch darauf zugreifen lässt. Und ein Großteil der heimischen Goldreserven dürfte, auch wenn die Notenbank nicht exakt sagen will, wo, in ausländischen Goldkellern liegen.
Ja, das haben wir: Goldforderungen anstatt von Gold, auf das man zugreifen könnte. Selbst wenn die Fed und die Bank of England das Gold im Krisenfall rausrücken würden, dürfte nichts mehr da sein - verleast über viele Jahre zur Goldpreisdrückung

Biallo.at: Der Preis für Silber hat nun anhaltend korrigiert. Nach der Talfahrt seit dem Hoch von knapp 50 Dollar vor rund einem Jahr rückt das weiße Edelmetall wegen der Inflationsrisiken im Zuge der Schuldenkrise aber wieder in den Fokus der Investoren. Wann sollten Anleger Positionen auf- bzw. ausbauen?

Eichelburg:
Ein guter Zeitpunkt zum Einstieg in Silber ist jetzt, da es billig ist - auch der Silberpreis wird gedrückt, nicht nur der Goldpreis.

Biallo.at: Nicht alle Eier in einen Korb legen – so lautet eine alte Grundregel, an die sich jeder Sparer halten sollte. Denn: Die Mischung macht es! Welche fünf Anlageformen würden Sie derzeit wie kombinieren und gewichten?

Eichelburg: Ich bin gegen diese Diversifizierung auf verschiedene Assetklassen. Um wirklich etwas zu verdienen, muss man sich die Situation genau ansehen und dann in die beste und sicherste Assetklasse konzentrieren. Diese ist seit 2000 Gold und Silber, vorher waren es Aktien. Wir müssen mit dem baldigen Untergang aller Papierwerte rechnen, daher raus aus diesen. Papier, egal ob Sparbücher, Lebensversicherungen, Aktien, Anleihen, ist etwas, mit dem man nur verlieren kann.

 

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