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Asiatische Gold-Affinität
 
19.07.2012

Asiatische Gold-Affinität Treibender Faktor des Bullenmarktes

Von Roland-Peter Stöferle
Schon seit jeher wandert Gold aus Regionen ab, in denen der Wohlstand stagniert und es fließt dorthin, wo die Wirtschaft prosperiert und das Sparvolumen steigt. 1980 waren Europa und die USA noch für 70 Prozent der Goldnachfrage verantwortlich, mittlerweile sind es nur noch knapp 20 Prozent.
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Roland-Peter Stöferle, Rohstoffexperte Erste Group Bank AG
Veränderung der Nachfrage von 2000 bis 2011

In Tonnen gemessen kommt das größte Plus aus China (+518 Tonnen), gefolgt von Europa (+ 232 Tonnen) und Indien (+ 210 Tonnen). Prozentuell gemessen war Deutschland mit einem Plus von 921 Prozentauf Platz 1, gefolgt von China (+ 177 Prozent) und Europa ex GUS(+ 163 Prozent). Anhand der Zahlen erkennt man aber auch wie unbedeutend die europäische und US-amerikanische Nachfrage in Relation zu Asien und dem Nahen Osten mittlerweile ist.

Schwellenländer für mehr als 70 Prozent der physischen Goldnachfrage verantwortlich

Innerhalb der letzten fünf Jahre stieg der Anteil der Emerging Markets an der gesamten Goldnachfrage auf 70 Prozent. Mehr als die Hälfte entfiel dabei auf China und Indien. Die langjährige Historie finanzieller Repression, eines instabilen Geldwesens und der damit verbundenen Kaufkraftverluste dürften – abgesehen von kulturellen und religiösen Aspekten – die ausschlag-gebenden Faktoren sein. Auf nachfolgendem Chart erkennt man eindrucksvoll, wie dominant die physische Nachfrage der Schwellenländer auf Sicht der letzten 4 Jahre war und wie unwesentlich die Nachfrage seitens der Industrienationen im Vergleich dazu eigentlich.

 

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Ausschlaggebend für diesen Paradigmenwechsel ist der steigende Wohlstand und die sukzessive wachsende Sparquote innerhalb der Schwellenländer. In China stieg die Sparquote von 40 Prozent in den 90er Jahren auf 49 Prozent in 2010. In Indien stieg sie im gleichen Zeitraum von 22,4 Prozent auf 30 Prozent. Lt. GMO stiegen die Gesamtersparnisse in dieser Zeit von USD 557 Mrd. auf 3,4 Billionen in 201089. Insofern ist es kaum verwunderlich, dass mittlerweile China und Indien die mit Abstand wichtigsten Goldkonsumenten sind.

Anzahl der HNWI’s in Asien steigt stark an

Gemäß CLSA-Studie verfügt Asien (ex Japan) derzeit über 1,2 Millionen high-net-worth individuals (HNWI). Dies sind Personen, die über investierbare Assets von mehr als USD 1 Mio. verfügen. Dies entspricht knapp 0,06 Prozent der Bevölkerung. Der Anteil soll innerhalb der nächsten 5 Jahre um den Faktor 2,4 steigen. In Indien stieg das durchschnittliche Vermögen innerhalb der letzten Dekade von USD 2.000 auf USD 5.500. Die Privatschulden liegen bei USD 260 pro Kopf. Allein in 2011 stieg die Anzahl der Millionäre um 34.000. In China wuchs das durchschnittliche Vermögen von USD 6.000 in 2000 auf mehr als 21.000 in 2011. Insgesamt liegt China was das Gesamtvermögen der privaten Haushalte betrifft, nun auf Platz 3 weltweit, 22 Prozent hinter Japan und 44 Prozent vor Frankreich.

Türken halten 5.000 Tonnen Gold

Die Türkei zählt ebenfalls zu den wesentlichen Goldkonsumenten. Gemäß World Gold Council ist die Türkei auf Platz 5 der Schmucknachfrage und Platz 8 bez. der gesamten Retail-Nachfrage. Die türkische Bevölkerung hält Gold im Ausmaß von mindestens 5.000 Tonnen bzw. mehr als USD 250 Milliarden. Ein Großteil davon wird in Form von Schmuck und außerhalb des Bankensystems gehalten.

Nicht nur die türkische Bevölkerung erhöht ihre Goldbestände, sondern mittlerweile auch die türkische Notenbank. Sie kaufte allein im April 29,7 Tonnen und verfügt nun über Goldreserven in Höhe von 239 Tonnen bzw. 13,7 Prozent der gesamten Notenbankreserven.

Gold ist in der Türkei eine traditionelle und bewährte Form des Sparens. Zwischen 1965 und 2010 lag die jährliche Teuerung bei knapp 40 Prozent. 1980 und 1995 lag sie sogar im dreistelligen Bereich. Auf nachfolgendem Chart sieht man die Entwicklung von Gold und türkischen Aktien. Die Performance bei Aktien beläuft sich inklusive Dividenden auf 642.083 Prozent bzw. 43,44 Prozent pro Jahr und bei Gold auf 577.115 Prozent bzw. 42,71 Prozent p.a. Dies veranschaulicht die Entwicklung von Sachwerten in einem hochinflationären Umfeld.

Die türkische Regierung will nun Anreize schaffen, damit die Bevölkerung ihre privaten Bestände in das Bankensystem einbringt. Damit soll der Finanzsektor gestützt und das Handelsbilanzdefizit gesenkt werden. Gemäß Deniz Bank werden mittlerweile Goldbestände im Ausmaß von USD 8,6 Mrd. innerhalb des türkischen Bankensystems gelagert, dies entspricht einem Wachstum von 270 Prozent in 201191. Zudem hat die türkische Notenbank den Anteil, den Kreditinstitute in Form von Gold als Rücklage halten können, von zehn auf 20 Prozent erhöht.
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