Österreich führt neue EU-Regeln für Kredite ein, die Ihnen helfen können, wenn es um einen Immobilien- oder Hypothekarkredit geht. Sie bringen mehr Bedenkzeit – und damit mehr Zeit für Vergleiche.
Der Nationalrat hat kürzlich neue Regeln für Immobilien- und Hypothekarkredite beschlossen. Konkret bringen sie mehr Bedenkzeit und Transparenz. Wir zeigen Ihnen, wie Sie schon jetzt zwischen verschiedenen Kreditvarianten – z.B. auf Biallo.at – vergleichen können.
Was ändert sich ab Inkrafttreten mit 21. März 2016? Bei Immokrediten – und jedem anderen Kredit, bei dem als Sicherheit eine Hypothek auf eine Immobilie abgeschlossen wird - müssen die Banken allen Konsumentinnen und Konsumenten künftig eine Bedenkzeit von sieben Tagen nach Erhalt des Kreditangebots einräumen.
Banken müssen realistischen Zinssatz angeben
Damit es überhaupt ein Angebot geben darf, muss eine sogenannte „Kreditwürdigkeitsprüfung“ durchgeführt werden: Als künftiger Kreditnehmer müssen Sie dafür Ihre Einkünfte gegenüber der Bank offenlegen. Wenn Sie sich den Immokredit, bei dem es ja oft um lange Laufzeiten und hohe Beträge geht, gar nicht leisten können, dann dürfen Sie ihn von der Bank überhaupt nicht angeboten bekommen. Und in der Werbung müssen die Banken künftig einen „repräsentativen Zinssatz“ verwenden, also die tatsächliche Zinsbelastung bei einem Kreditnehmer mit typischer Bonität angeben – und nicht jene, die ein Kreditnehmer mit der bestmöglichen Finanzkraft (z.B. ein Millionär, der den Kredit gar nicht braucht) angeboten bekäme.
Neu ist an all dem vor allem die Bedenkzeit, denn im Wesentlichen gelten in Österreich schon jetzt faire Kreditregeln. Die EU, von der die neuen Regeln stammen, will nicht zuletzt für Waffengleichheit zwischen Bankern und Konsumenten innerhalb Europas sorgen. Österreichische Verbraucherschützer und die Arbeiterkammer (AK) bedauern freilich, dass die Regeln nur für Immobilien- und Hypothekarkredite gelten und nicht gleich die Gelegenheit genützt wurde, um mit dem neuen Kreditpaket generell alle Kreditvorschriften zu durchforsten und zu vereinheitlichen. Laut Justizministerium soll das aber später einmal nachgeholt werden.
Wichtige Regeln wie etwa die, dass eine Bank immer den Effektivzinssatz (Verzinsung inklusive aller Nebenkosten) angeben muss, sind auch in Österreich längst Standard und helfen bei der Vergleichbarkeit. Bei Biallo.at können Sie sich auch schon jetzt einen guten Überblick über den
Kreditmarkt verschaffen.
Wer dann einen Kredit abschließt, auf den kommt noch ein bisschen Arbeit zu: Die angegebenen Zinsen sind auch auf Biallo.at in der Regel bonitätsabhängig. Verbraucherschützer empfehlen daher, immer mehrere Angebote zu vergleichen: Dazu wird im ersten Schritt z.B. anhand der Biallo-Tabellen eine Reihe von Banken ausgewählt, dann lässt man sich von diesen ein Angebot machen, das der eigenen Bonität entspricht. Die Angebote vergleicht man dann anhand von:
-
Effektivverzinsung
-
Höhe der Monatsrate
-
Gesamthöhe aller Rückzahlungen über die gesamte Laufzeit
So sieht man, wer das beste Angebot macht und ob man wirklich ungefähr die Zinsen bekommt, die man vorher in der Werbung versprochen hat. Klar ist aber auch: Wenn die Kreditrate trotz allem zu hoch ist, dann muss man bei der Kreditsumme ein bisschen zurückstecken.