Immobilien sind eine interessante und gleichzeitig teure Kapitalanlage. Erfahren Sie, wie Sie bereits für 1.000 Euro am Immobiliensektor mitmischen können.
Noch immer lieben die Österreicher ihr Sparbuch. Die Niedrigzinsen scheinen viele Konsumenten nicht zu interessieren. Das zeigen auch Zahlen einer Studie der Ersten Bank. Demnach lassen 42 Prozent der Befragten ihr Geld auf dem Sparbuch liegen. Mit einer solchen Veranlagungsstrategie lässt sich der Inflation nicht Herr werden. "Immerhin hat jeder zweite schon reagiert oder sich zumindest informiert, was man gegen den Inflationsfraß machen kann", sagt Peter Bosek, Privatkundenvorstand der Ersten Bank. Eine grundsolide Möglichkeit, das Sparbuch zu ersetzen, ist ein gutverzinstes Tagesgeld-Konto abzuschließen. Sparer lukrieren Zinsen und können sogar jederzeit über ihr Erspartes verfügen. Die niederländische MoneYou schreibt derzeit 1,2 Prozent an Zinsen gut. Auf Platz zwei folgt die Hellobank aus Salzburg, die zur französischen Großbank BNP Paribas gehört. Das Bankhaus garantiert sechs Monate lang einen Zinssatz in Höhe von 1,1 Prozent – bei österreichischer Einlagensicherung.
Mehr als drei Prozent im Jahr mit Immobilien
Immobilieneigentümer können, wenn alles gut läuft, durchaus mehr als 1,1 bzw. 1,2 Prozent Rendite einfahren. Die Anschaffung ist zu teuer? Muss nicht sein. Um am Immobilienmarkt mitzumischen, müssen Sie nicht zwangsläufig mehrere hunderttausend Euro in die Hand nehmen oder gar ein Baudarlehen aufnehmen. Mit Immobilienfonds können Sie sich schon für 1.000 Euro als kleiner Immobilieneigentümer fühlen. Anteile an einem solchen Fonds begründen jedoch kein Eigentumsrecht auf eine konkrete Wohnung. Die Idee: Ein Fondsmanagement wählt Objekte aus, das können Wohn- aber auch Gewerbeimmobilien sein. Mit Immobilienfonds waren auf Fünfjahressicht jährlich mehr als drei Prozent Rendite zu holen. Einige Beispiele: Erste Immobilienfonds, Real Invest Austria sowie SemperReal Estate. Die genannten Fonds sind bei der Hellobank-Depot auch als Investmentplan erhältlich. Für diese Immobilienfonds fällt ein regulärer Ausgabeaufschlag von gut drei Prozent an. Eine Veranlagung sollte sich also über mehrere Jahre strecken. Konsumentenfreundliche Banken wie die ING-Diba reduzieren den Ausgabeaufschlag. Keinen Ausgabeaufschlag haben Anleger bei einem sogenannten Exchange Traded Fund (ETF), da hier kein Fondsmanagement bezahlt werden muss, ein Computer kopiert einen Index. Beim EETF EPRA Eurozinse EUR Dis etwa soll die Entwicklung des europäischen Referenzindex für den Immobiliensektor so genau wie möglich nachgebildet werden. Dieses Produkt hat etwa die Easybank im Sortiment.
Wiener Immobilien sind zu teuer
Investitionen in Immobilien und entsprechenden Fonds sind immer mit Risiken behaftet. Das zeigt auch der Immobilienmarkt in Wien. Schienen 2012 die Preise noch in den Himmel zu wachsen, haben sich die Wachstumsraten heute deutlich abgekühlt. Wiener Objekte verteuerten sich nach Zahlen der Österreichischen Nationalbank (OenB) im Jahr 2012 durchschnittlich um 15,7 Prozent. Ende 2014 lag das Wachstum noch bei einem Prozent. Sogar ein zwischenzeitlicher Preisrückgang ist möglich. Der Fundamentalpreisindikator der OeNB für Wohnimmobilien weist für das vierte Quartal 2014 eine Überbewertung um 19 Prozent aus. Damit sind Immobilien in der Hauptstadt um knapp ein Fünftel zu teuer – fundamental betrachtet.
Tipp: Eine Direktinvestition in eine Immobilie bedarf einer langen Vorbereitung. Mit einem Fonds kümmern sich Experten um die Auswahl der Objekte und Sie können schon mit wesentlich kleineren Beträgen und damit mit geringerem Risiko an den Entwicklungen am Immobiliensektor teilhaben. Scheuen Sie jedoch komplett das Risiko, sollten Sie einen Blick auf die nachfolgende Festgeld-Tabelle werfen.
