Die USA machten mit der lange erwarteten Zinsentscheidung ernst: Die Notenbank Federal Reserve (Fed) hat den Leitzins Mitte März zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten erhöht - eine Entscheidung, die normalerweise Gift für den Goldpreis sein sollte. Denn steigt der Leitzins, erhöht das auch die Zinsen für Tagesgeld und
Festgeld. Der sichere Hafen Gold, der keine Zinsen abwirft, sondern nur am Kurswert hängt, wird dann weniger attraktiv.
Dennoch sollten Sie bei Ihrer Geldanlage auf Gold nicht ganz verzichten. Schließlich gilt
Gold als Anti-Krisen-Währung und einige Faktoren sorgen bereits wieder für Unsicherheit an den Finanzmärkten. Denn einerseits beginnt es in der Eurozone wieder zu kriseln, andererseits gilt die Politik des neuen US-Präsidenten
Donald Trump als schwer einschätzbar. Daher ist es durchaus möglich, dass der Goldpreis als Reaktion auf die US-Zinserhöhung zwar kurzfristig sinkt, mittelfristig aber wieder anzieht. Zuletzt lag der Kurs bei etwas über 1.200 US-Dollar je Feinunze. Einen Wiener Philharmoniker (1 Unze oder 31,1 Gramm) konnte man bei der Münze Österreich um 1.169 Euro erwerben. Damit ist der Kurs im Moment durchaus günstig. Nach dem Brexit-Referendum war er auf ein Zwei-Jahres-Hoch von fast 1.400 Dollar geklettert.
Eines sollten Sie bei Gold aber immer bedenken: Gold ist ein sicherer Notgroschen, aber nicht unbedingt ein Schutz vor Inflation. Experten empfehlen daher, nur zwischen fünf bis zehn Prozent des Vermögens in Gold anzulegen. Am besten vor Kaufkraftverlust schützt schließlich immer noch eine breite Streuung. Das heißt, neben Gold empfiehlt es sich, einen Teil in Aktien und Anleihen anzulegen und auch die gute alte konservative Geldanlage hat längst nicht ausgedient. Dabei sollten Sie wissen: Die Zinsen auf Tagesgeld und Festgeld der Online-Banken sind in der Regel deutlich höher als beim klassischen Sparbuch einer Filialbank.