In Sachen der unverhältnismäßig hohen Überziehungszinsen bei
Konten zieht man sich gekonnt auf die „Kapitalvorschriften der Bankenaufsichten“ zurück, was de facto stimmt, weil hohe Kapital-Deckungssummen vorgeschrieben sind, aber niemanden daran hindern sollte, sich Gedanken über bessere Lösungen dieses Problems zu machen.
Ein großes Problem für nicht so mobile Seniorinnen und Senioren ist die permanente Ausdünnung des Filialnetzes, die wohl zugleich auf das Vordringen der neuen Medien wie auf die Abwendung vom kleinen Einzelkunden zurückzuführen ist. Der Hinweis, dass Österreich im internationalen Vergleich „overbanked“ ist, mag stimmen, nützt Senioren aber nichts. Gefragt sind Ideen. Bankomaten in Supermärkten allein sind zu wenig. Denn, wo sind die Einzahlungsautomaten?
Immer wieder ergeben sich auch Probleme im Falle des Ablebens eines Kontoinhabers. Der Zugriff auf benötigtes Geld ist lange nicht möglich. Kaum einer weiß, dass es auch bei Pensionskonten zwei Zeichnungsberechtigte geben kann. Es darf von den Banken durchaus verlangt werden, Kunden auf diese Möglichkeit oder auch die Möglichkeit einer Vorsorgevollmacht gezielt hinzuweisen.
Zur Ehrenrettung des Bankenverbandes ist zu sagen: Es gibt konstruktive Gespräche mit dem Seniorenrat, die schon zu ersten Erfolgen geführt haben. So ist es gelungen, dass die IBAN auf Zahlscheinen in 4er-Gruppen eintragbar ist. Kurz: Es gibt viel zu tun, aber da ist Licht am Ende des Tunnels!