Bei österreichweit knapp 80 Bankomaten ist seit Kurzem eine Gebühr zu zahlen – 1,95 Euro pro Abhebung. Mit etwas Geschick können Sie ihnen ausweichen.
Das Geldabheben am Bankomat war bisher in Österreich gratis – doch das ändert sich nun langsam. Der Anbieter Euronet verrechnet pro Abhebung eine Gebühr von 1,95 Euro. Angezeigt wird das am Bildschirm ganz unten sozusagen im Kleingedruckten, unmittelbar wenn es ans Bestätigen der Abhebung geht. Da ist es dann vielleicht schon zu spät, schließlich wollen Sie Ihr Geld haben und finden nicht so schnell einen anderen Bankomaten – oder Sie übersehen den kleinen Schriftzug gleich ganz. Außen am Bankomat findet sich nämlich zumindest bis jetzt kein Hinweis auf eine Gebühr. Was kann man also tun, um solchen Kostenfallen zu entgehen?
Vorsicht an beliebten Standorten
Die gute Nachricht: Von den insgesamt 8.800 österreichischen Bankomaten wird weniger als ein Prozent von Euronet betrieben. Daher kann man relativ einfach zu Alternativen wechseln. Vorsicht ist vor allem an einigen prominenten Standorten geboten: So finden sich etwa am Stephansplatz gleich drei Stück, am Flughafen Wien ein halbes Dutzend. Auch in vielen Einkaufszentren sind sie aufgestellt. Die meisten gibt es in Wien, aber auch in Westösterreich hat Euronet eine Reihe von Bankomaten, unter anderem bei den Dorfgasteiner Bergbahnen, der Zillertalarena oder dem Arlberg Hospiz Hotel.
Diese oft prominenten Standorte sollte Sie beim Geldabheben daher meiden und stattdessen etwa bei Bankomaten jener Bank abheben, bei der sie Ihr Girokonto haben – am besten gleich etwas mehr, um dann nicht in der Not doch an einen gebührenpflichtigen Bankomaten zu geraten.
Es könnte noch teurer werden
Natürlich besteht die Möglichkeit, dass auch weitere Bankomatbetreiber auf den Zug aufspringen. Im Moment sehen sie sich allerdings heftigen Gegnern gegenüber: Einerseits Verbraucherschützer (Arbeiterkammer und Verein für Konsumenteninformation), die Klagen gegen die Bankomatgebühr prüfen. Ihre Argumentation ist, dass die Kunden ja bereits einen Vertrag mit ihrer Bank haben, dort Gebühren bezahlen und die Regeln meistens – aber nicht immer – keine zusätzlichen Gebühren für die Bankomatabhebungen vorsehen. Die Regierung diskutiert derzeit sogar ein generelles Verbot von Nebengebühren an Bankomaten, ist sich allerdings nicht einig: Während Sozial- und Konsumentenschutzminister Alois Stöger (SPÖ) gerne eine entsprechende Regierungsvorlage einbringen möchte, legt sich der Koalitionspartner ÖVP quer.
Tatsächlich sehen die Geschäftsbedingungen beispielsweise der Bawag P.S.K. im Moment bereits vor, dass Gebühren für Bankomat-Abhebungen kommen können. Raiffeisen Tirol erhebt diese sogar bereits, und zwar dann, wenn Bankkunden an „fremden“ Bankomaten (also nicht solchen der eigenen Bank) abheben. Würden weitere Anbieter auf den Zug aufspringen – beispielsweise Dienstleister First Data, der in Österreich über 1200 Bankomaten betreibt und z.B. an Spar-Standorten häufig vertreten ist – dann könnte es teuer werden.
Tipp: Licht ins Dunkel bringt für Sie auch der
Girokonto-Vergleich auf biallo.at: Er zeigt die Kosten der Girokonten, ob Bankomatkarte, Kreditkarte etc. inbegriffen sind und welche Kontoangebote am preiswertesten sind (lesen Sie dazu auch Trifft Sie der
Teuerungsschub am Gehaltskonto?).
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