Wenn kein Wunder passiert, wird das WirtschaftsBlatt, Österreichs einzige Tageszeitung für Wirtschaft und Finanzen, Anfang September eingestellt. Ein schwerer Schlag auch für Verbraucher.
Verschenken auch Sie täglich Geld?
Österreichs Konsumenten verschenken täglich ihr schwer verdientes Geld. Der Grund: Fehlendes Wissen und mangelnde Information in Wirtschafts- und Finanzfragen. In den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg war mangelndes Wirtschafts- und Finanzwissen der Konsumenten kein allzu großes Problem, denn große Bereiche des Wirtschaftslebens waren staatlich geregelt, so dass es für die Bürger kaum Entscheidungsfreiheit gab. Die Teilnahme Österreichs am Europäischen Binnenmarkt und die Globalisierung der Weltwirtschaft samt zunehmender Liberalisierung der Wirtschaft brachten hier radikale Veränderungen.
Nützen Sie die Chancen, die Ihnen Finanzmedien bieten
Von den neuen Freiheiten profitieren allerdings nur jene, die sich über
wichtige Wirtschafts- und Finanzthemen regelmäßig und gut informieren. Möglichkeiten dazu gab und gibt es viele: Mit dem WirtschaftsBlatt, Österreichs einziger Wirtschaftstageszeitung, gab und gibt es noch geballte Wirtschaftsinformation Tag für Tag. Dazu kommen Wirtschaftsseiten in Tageszeitungen wie „Die Presse“, Wochenzeitungen wie der Börsen-Kurier, Wirtschaftsinformationen im Radio, in ORF-TV-Sendungen wie Eco sowie Online-Finanzportalen wie biallo.at oder tagesgeld-vergleich.at, die Verbrauchern mit unabhängigen Informationen zu Banken, Versicherungen, Energie usw. wichtige Entscheidungshilfen liefern. Damit Verbraucher ihre Wahlfreiheit sinnvoll nutzen können, sollten sie sich für günstigste Anbieter von Bankprodukten, Versicherungsprodukten, Strom oder Gas usw. entscheiden. Denn in all diesen Fällen gibt es große Unterschiede bei den Konditionen, wie sich u.a. bei
Girokonto,
Tagesgeld oder
Festgeld zeigt.
Schulabgänger brauchen ausreichendes Finanzwissen als Rüstzeug für ihr Leben
Verlässliche Wirtschafts- und Finanzinformationen der Medien sind auch deshalb so wichtig, weil die Wirtschafts- und Finanzerziehung in den Lehrplänen von Österreichs Schulen zu wenig verankert ist. Wirtschafts- und Finanzerziehung in den Schulen sollte daher auch mit Hilfe unabhängiger Wirtschafts- und Finanzexperten forciert werden, um den künftigen Verbrauchern jenes Rüstzeug zu vermitteln, das sie brauchen, um die Wahlmöglichkeiten in einer Marktwirtschaft zu ihrem Vorteil nutzen zu können.
Nur Konsumenten, die wirtschaftliche Mindestkenntnisse haben, werden die Wirtschaftsinformationen von Tages-und Wochenzeitungen bzw. von Finanzportalen ausreichend zu ihrem persönlichen Vorteil nützen können. Mit ihrer Nachfrage nach derartigen Medien können sie dazu beitragen, dass Wirtschafts-und Finanzmedien auch wirtschaftlich erfolgreich geführt werden können.
Je weniger Finanzmedien, desto geringer die Wahlmöglichkeit
Je weniger Wirtschafts- und Finanzmedien es gibt, desto geringer die Wahlmöglichkeiten für die Bürger. Das bedeutet auch eine Verengung des Blickfeldes auf wichtige Themen für unsere wirtschaftliche Existenz. So wird auch das Aus für das WirtschaftsBlatt Anfang September eine Verarmung des wirtschaftlichen Überblicks für uns alle bedeuten. Schade, meinen Sie nicht auch?
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