biallo.at: Welche Trends sehen Sie bei den wichtigen Bankprodukten wie Sparkonten, Kredit usw.: Welche Produkte werden nachgefragt, welche Merkmale können abseits des reinen Zinsarguments punkten?
Zadrazil: Beim Thema Veranlagung wird das klassische Sparen auf absehbare Zeit keine Erträge mehr über der Inflation abwerfen. Daher ist es wichtig, dass Anlegerinnen und Anleger auch über alternative Veranlagungsformen mit attraktiveren Renditechancen wie Investmentfonds oder auch Lösungen für ein Vermögensmanagement nachdenken. Für diesen Bedarf müssen die Banken erstklassige Beratung anbieten, die den Kundinnen und Kunden die Chancen und Risiken der unterschiedlichen Veranlagungsformen in voller Transparenz darlegen.
Das Leid der Sparer ist natürlich die Freude der Kreditnehmer. Daher boomen die Angebote bei Online-Konsumkrediten, die rasch und unbürokratisch den Zugang zur Verwirklichung alltäglicher Wünsche bieten. Bei der Wohnraumfinanzierung bieten Fixzinskredite die Möglichkeit, sich das nach wie vor äußerst günstige Zinsniveau abzusichern.
biallo.at: Apropos Zinsen: In den USA steigen die Zinsen wieder, manche Experten sehen das bald auch für Europa voraus. Wann können die Sparer in Österreich damit rechnen, dass ihre Zinsen wieder steigen?
Zadrazil: Für kurzfristige Einlagen wird es wohl noch länger als ein Jahr dauern, bis eine Chance besteht, dass die Zinsen etwas steigen werden. Bei längerer Bindung könnten die Zinsen etwas früher nach oben gehen. Im Bereich von drei bis fünf Jahren wird aber auch diese Steigerung eher gering ausfallen. Ein möglicher Anstieg könnte also in den nächsten eineinhalb Jahren stattfinden, wird aber voraussichtlich nur sehr gering ausfallen.