Die US-Notenbank Fed wagt den Einstieg aus dem Ausstieg. Das Anleihekaufprogramm soll nach und nach zurückgefahren werden. Eine gute Nachricht für österreichische Sparer.
Janet Yellen, Chefin der US-Notenbank, ist sich sicher: "Wir glauben an die wirtschaftliche Erholung". Da die Mehrzahl ihrer Kollegen gleicher Ansicht ist, verkündeten die amerikanischen Währungshüter auf ihrer jüngsten Zentralbanksitzung einen entscheidenden Schritt hin zur Normalität in der Finanzpolitik: den Ausstieg aus dem milliardenschweren Anleihekaufprogramm.
Zur Stützung der US-Wirtschaft ist die Bilanz der Fed inzwischen auf die unvorstellbare Summe von 4,5 Billionen Dollar angeschwollen. Ab Oktober soll die Geldflut nun eingedämmt und die Bilanzsumme monatlich um zweistellige Milliardenbeträge zurückgeführt werden. Die Abbaugeschwindigkeit soll sich mit der Zeit erhöhen.
Ebenfalls auf dem Prüfstand stand die Änderung des Dollar-Leitzinses. Aufgrund der schwachen Inflation sowie der weltpolitischen Unsicherheiten verzichteten die Währungshüter vorerst auf eine Anhebung. Der Leitzins verharrt vorerst in einer Spanne zwischen 1,0 und 1,25 Prozent. Drei Viertel der Ratsmitglieder gehen allerdings davon aus, dass es bis Jahresende zu einer weiteren Zinserhöhung kommen wird.
Beide Maßnahmen, die Begrenzung der Anleihekäufe sowie die Aussicht auf weiter steigende Zinsen, dürften über kurz oder lang zu einer Belebung des US-Zinsmarktes führen. Für europäische Sparer sind das gute Nachrichten, denn geldpolitische Verschärfungen in den USA bleiben nur selten ohne Wirkung auf den Euro-Raum.
Konservative Sparer, die ihr Geld am liebsten verzinst anlegen, dürfen damit berechtigte Hoffnung schöpfen, dass das Tal der Tränen bald durchschritten ist. Sparer sollten insbesondere die Angebote für Festgelder mit langer Laufzeit im Blick halten, denn die Auswirkungen eines verbesserten Zinsklimas dürften sich am ehesten langfristig zeigen.
Im Zinstal Sonderkonditionen nutzen
Zumindest in diesem Jahr ist eine wirkliche Zinswende im Euroraum nicht abzusehen. Deshalb sollten Anleger bei der konservativen Geldanlage möglichst kurze Laufzeiten wählen. Dabei bieten sich vor allem einige Tagesgeld-Anbieter an, die mit attraktiven Bonuszinsen um Neukunden werben.
- Wichtig: Läuft diese Garantiezeit aus, gehören Sparer zu den Bestandskunden und müssen mit erheblichen Zinseinbußen rechnen. Da hilft nur eines: Tagesgeld kündigen und wechseln
Die besten Neukunden-Aktionen
Dadat Bank: Hier gibt es nun 1,00 Prozent für drei Monate garantiert. Bis zu 50.000 Euro können Sparer den neuen Aktionszins ausschöpfen. Als Neukunden gelten Privatkunden, die in den vergangenen zwölf Monaten kein Konto bei der Salzburger Direktbank geführt haben. Die Standardverzinsung für Bestandskunden beträgt 0,2 Prozent.
ING-Diba: Bei der Direktbank ING-Diba bekommen nur die Anleger ebenfalls einen Neukunden-Zins von einem Prozent, die bisher noch keine Kundenbeziehung mit der deutschen Direktbank unterhielten. Verstreicht der Garantiezins, bleiben 0,15 Prozent jährlich an Zinsen übrig.