Fast 30.000 Räder werden jedes Jahr gestohlen. Die Haushaltsversicherung zahlt aber nur unter bestimmten Umständen. Haben Sie ein teureres Rad, zahlt sich eine eigene Fahrradversicherung daher aus.
Zuerst die gute Nachricht: Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist im Vorjahr erstmals seit zehn Jahren gesunken. Exakt 28.018 Räder wurden geklaut. Die schlechte Nachricht: Meistens sieht der Besitzer seinen Drahtesel nicht wieder, nur jeder 20. Fall wird aufgeklärt. Dennoch denken viele nicht daran, eine Fahrradversicherung abzuschließen.
Das liegt einerseits am Glauben, dass häufig ohnehin die Haushaltsversicherung zahlt. Doch diese springt nur dann ein, wenn der Diebstahl am eigenen Grundstück oder dem hauseigenen Fahrradkeller passiert, und das Fahrrad außerdem abgesperrt war.
Achten Sie darauf, dass Teildiebstahl inkludiert ist
Gerade bei teureren Modellen zahlt sich eine Fahrradversicherung aus. Schließlich kann ein Rennrad, Trekkingbike oder
E-Bike schon ein paar tausend Euro kosten. Aber Achtung: Viele Versicherungen decken Teildiebstahl nicht. Wird etwa der Sattel oder ein Rad abmontiert, gehen Sie leer aus. Und auch ein Nachkauf dieser Teile kann teuer kommen. Daher sollten Sie bei Abschluss einer Versicherung unbedingt darauf achten, dass Teildiebstahl inkludiert ist.
Häufig sind solche Schäden freilich niedriger als der Selbstbehalt. Daher sollten Sie bei einem Versicherungsvergleich auch auf den Selbstbehalt achten. Ein Beispiel: Für ein 590 Euro teures Rad ist laut Vergleichsrechner die Grazer Wechselseitige mit einer Jahresprämie von 53,10 Euro am günstigsten. Allerdings ist bei ihr ein Selbstbehalt von 20 Prozent zu zahlen, das sind umgerechnet auf den Neupreis des Rades 117,80 Euro. Die Nummer Zwei Zurich connect verlangt mit 56,66 Euro Jahresgebühr zwar eine Spur mehr, dafür ist der Selbstbehalt mit 100 Euro niedriger.
Autofahrerclubs locken mit Angeboten
Auch lohnt sich ein Blick auf die Angebote von Autofahrerclubs. So zahlt der ÖAMTC bei Abschluss einer Fahrradversicherung im Falle eines Diebstahls für bis zu fünf Jahre alte Räder den Neupreis. Selbstbehalt gibt es keinen. Allerdings liegt die Prämie bei unserem Beispiel eines 590 Euro teuren Modells mit 73,75 Euro etwas über den Preisen der Sieger im Biallo-Vergleich. Und natürlich gilt das Angebot nur für ÖAMTC-Mitglieder. In der Praxis zahlt es sich also nur dann aus, wenn Sie ohnehin schon Mitglied sind.
Ein gutes Fahrradschloss ist ein Muss
Voraussetzung, dass die Versicherungen überhaupt zahlen, ist natürlich, dass das Fahrrad mit einem ordentlichen Schloss abgesperrt war – zumindest in nicht abgesperrten Räumen. Generell erschwert ein hochwertiges Schloss den Diebstahl. Und absperren sollten Sie es dabei immer, also auch, wenn Sie nur kurz in ein Geschäft gehen. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Rahmen und Rad angehängt werden, sodass nicht so leicht ein Teil abmontiert werden kann.
Für den Fall, dass Ihr geliebter Drahtesel trotz aller Vorsichtsmaßnahmen entwendet wird, empfiehlt der VCÖ übrigens, sich die Rahmennummer des Fahrrads zu notieren. Das macht es wahrscheinlicher, dass es irgendwann vielleicht wieder zu Ihnen zurückkommt.